Der Weinbergsböller ist auf einer eisernen Lafette, die wiederum auf einem dicken Holzbrett montiert ist, befestigt. In seiner Gestalt ähnelt er einer kleinen Kanone. Er wurde in den Weinhängen mit Zündhütchen betrieben und sorgte so vor allem für Lärm. Neben den Weinbergsböllern, die hauptsächlich für Lärm sorgten, gab es auch Selbstschussanlagen. Diese wurden mit Salz oder Schweineborsten gefüllt, was für den Weinräuber sicherlich unangenehme und schmerzhafte Folgen hatte.
Mit dem Schießen aus den unterschiedlichsten Waffen gedachte man in der Reifezeit und unmittelbar vor Beginn der Lese Traubendiebe, wie Vögel und Kleintiere zu vertreiben. Auch sollte damit wohl der ein oder andere, sich mit unlauteren Gedanken im Weinberg bewegende, zweibeinige Zeitgenosse vor dem Raub der süßen Früchte gewarnt werden. Daraus resultiert der bis heute noch verschiedentlich geübte Brauch, mit Abschluss der Ernte die Restbestände an Munition und Raketen in den Weinbergen zu verfeuern.