Dem zentralen Motiv dieser Ikone liegt ein berühmter byzantinischer Lobgesang zu Ehren der Muttergottes aus der Basileios-Liturgie zugrunde:
„Über Dich, oh Gnadenvolle, freuet sich die ganze Schöpfung, die Gemeinschaft der Engel und das Geschlecht der Menschen: geheiligter Tempel, geistiges Paradies, Zierde der Jungfrauen, aus welcher Gott Fleisch und Kind geworden ist, der von Ewigkeit Gott war. Deinen Schoß hat er zu seinem Thron auserwählt und Deinen Leib hat er weiter gemacht als die Himmel. Deiner, oh Gnaden-volle, erfreut sich jedes Geschöpf. Ehre sei Dir.“
Die überaus reiche Bildkomposition spielt sich im himmlischen Jerusalem ab. Dort wird der ewige Gottesdienst der Gerechten gefeiert. Die Muttergottes mit dem Kind thront in einer von einer Engelschar umringten Aureole. Im Hintergrund erhebt sich eine Fünfkuppelkirche, umgeben von Pflanzen, die das Paradies symbolisieren. In der unteren Bildzone ist der Lobpreis durch das Geschlecht der Menschen dargestellt, das von verschiedenen Gruppen von Heiligen (Propheten, Apostel, Bischöfe, Märtyrer, Eremiten, Fürsten, heilige Frauen und Kinder) repräsentiert wird.
Geschenk von Dr. Reiner Zerlin (2019)
Auf dem oberen Rand befindet sich mittig die alttestamentliche Dreifaltigkeit, auf den Seiten links und rechts die mit den Wochentagen verknüpften Festtagesmotive: Höllenfahrt Christi (Sonntag), Synaxis der Erzengel (Montag), Enthauptung von Johannes dem Täufer (Dienstag), Verkündigung an Maria (Mittwoch), Fußwaschung (Donnerstag) und Kreuzigung (Freitag). Der Allen Heiligen gewidmete Samstag wird durch die Gruppen der verschiedenen Heiligen im Hauptbild erfasst.
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