Die Wirren des Dreißigjährigen Krieges verschonten auch Halberstadt nicht. Die Stadt wurde von beiden Parteien mehrfach besetzt und belagert, geplündert, terrorisiert, verwüstet und ausgehungert sowie immer wieder zu hohen Kriegskontributionen gezwungen. Während dieser Schreckenszeit wechselten auch wiederkehrend die Konfessionen des Bistums, der Kleriker und der Stadt. Die protestantischen Bischöfe des Bistums verfügten weiterhin nicht über das Münzprivileg und ließen keine Münzen in Halberstadt schlagen. 1648 ging das Bistum als weltliches Fürstentum in brandenburgischen Besitz über.
Nach einer langen Prägepause über die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts beginnt das Domkapitel 1614 wieder mit der Ausmünzung. Aber nicht nur das Kapitel, sondern auch die Stadt nutzt in dieser Katastrophenzeit das Münzprivileg. Es entstehen zudem Prägungen, die auf eine gemeinsame Ausmünzung von Stadt und Kapitel hinweisen.
Die in dieser Zeit entstehenden Taler wurden in vielfältigen Varianten stark ausgemünzt. Dass dies auch in der Münzstätte der Stadt getan wurde, könnten die gekreuzten Wolfsangeln in der Umschrift der Rückseite andeuten. Dieser Taler zeigt auf der Vorderseite im durchbrochenen Perlreif das behelmte Stiftswappen in einem verzierten ovalen Schild, das zweite Feld ist gegittert. Neben dem Hut befindet sich das Münzmeisterzeichen C - Z. Im ebenfalls durchbrochenen Perlreif steht der heilige Stephanus mit einem mit drei Steinen belegten Buch in der rechten Hand und einem Palmzweig in der Linken auf der Rückseite des Talers. Zu Seiten des Heiligen die Jahreszahl 16 - 29. (C. Heinevetter)
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