Der nach dem Stadtbrand von 1787 notwendige Neubau eines Rathauses stellte an dessen Architekten Berson bezüglich Städtebau und Funktionalität hohe Anforderungen, sodass sein Entwurf mehrere Entwicklungsstadien durchlief. Dabei konnten sich die für den Wiederaufbau zuständigen Mitglieder der Retablissementskommission und die Vertreter des Magistrats erst zwei Jahre nach Beginn der Planungen, im Oktober 1797, auf das Raumprogramm des Rathauses einigen. Wie schon aus dem Kellergrundriss ersichtlich, handelte es sich beim Neubau um eine durchaus repräsentative Dreiflügelanlage, wobei die Flügel eine hierarchische Anordnung erfuhren: So verfügten längs der Straße der siebenachsige Mittelbau und die fünfachsigen Seiten mit ihren Rundbogenarkaden über drei bzw. zwei Geschosse und die beiden rückwärtigen Hofflügel jeweils über ein Geschoss. Dem Entwurf zufolge, war für den Rathausneubau nur eine teilweise Unterkellerung, hauptsächlich für die Lagerung von Bier, Wein und Speisen geplant. [Thomas Sander]
bez.: mittig: Souterrain. u.l.: Spuren eines aufmontierten Objekttextes, wohl analog zum Erdgeschoss-Grundriss (vgl. V-1346-K, c)
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