Im September 1935 präsentierte Stadtarchitekt Mohr erste Skizzen zu einem – wie es da noch hieß – „Schifferhaus“ am Templiner See. Die Zeichnungen zeigen ein zweigeschossiges Haupthaus mit einem anschließenden Saalbau, beides mit Stulpschalung und Walmdächern. Die Architektur ist geprägt von jener gemäßigten Moderne, wie sie Mohr schon bei anderen Bauten auf dem Luftschiffhafen, etwa dem Regattahaus, anwandte. Seine Kalkulation belief sich auf 75.000 RM. „Dem Wunsch des Hr. OBM., alles was in die Zeit seines Bauens fällt, mit gelben Steinen aufzuführen“, habe er teilweise entsprochen, doch ziehe er für das Landschaftsbild an dieser Stelle einen Holzbau vor. Oberbürgermeister Friedrichs lehnte im Januar 1936 diesen Entwurf rundweg ab und verlangte umgehend neue Pläne. Nun musste Mohr sich auf den von Friedrichs bevorzugten Heimatstil einlassen und präsentierte im März des Jahres den vorliegenden Entwurf im niedersächsischen Fachwerkstil, dessen Kosten sich nun auf 127.500 RM erhöhten. [Thomas Sander]
Blattangaben: o.l.: Neue Gaststätte Luftschiffhafen / M. 1:50.; u.r.: Potsdam, den 21.3.1936 / Städt. Bauverwaltung / Stadtbaurat / Mohr Stadtarchitekt /
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