Die Berliner Gerichtslaube auf der Lennéhöhe im Park Babelsberg war Teil des um 1270 errichteten Berliner Rathauses, das zugunsten des Baus des Roten Rathauses in den 1860er Jahren abgetragen wurde. Als eine der letzten Abbruchmaßnahmen wurde die Gerichtslaube entfernt und nach Plänen von Johann Heinrich Strack (1805–1880) in Babelsberg wieder aufgebaut. Der ursprünglichen Architektur der Laube wurden dem Zeitgeschmack entsprechende neogotische Elemente hinzugefügt. Das Blatt ist Teil der im Verlag von Wilhelm Hermes in Berlin erschienen „Berliner Zeichen-Lehrer: eine Sammlung von Vorlagen für geübtere Zeichner“. Die Zeichnungen für die Lithografien wurden von August Carl Haun (1815–1894) angefertigt, der einige der in der 1850 bei Otto Janke (1818–1887) erschienen Mappe „Potsdam“ publizierte Grafiken angefertigt hatte. Die „Gerichtslaube“ wurde gemeinsam mit dem „Flatowturm“ (vgl. Inv.-Nr. 90-1875-K2) 1990 aus dem Potsdamer Kunsthandel erworben. [Uta Kaiser]
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