Die ovale Deckelterrine ist ein besonderes Modell, denn zwei Formelemente fließen hier ineinander: Das naturalistische Korbgeflecht, das sogenannte ‚Alt-Ozier‘, verbindet sich mit dem abstrakten Rocailleornament. Dies taucht nur in der Frühzeit der Ludwigsburger Porzellanmanufaktur auf. Zu diesem Mix treten vier Voluten-Füßchen, welche die Terrine tragen, zwei bandumschlungene Henkel und ein Gemüsedeckelknauf, der sich aus einem Kohlkopf, kleinen Rüben und einer Bohne zusammensetzt.
Die reiche Blumenmalerei auf Terrine und Deckel zeigt mehrere lose Sträußchen aus rostroter Tulpe, ungefüllte purpurne Anemonen, hellgelbe Tausendschön sowie rote und blaue Vergissmeinnicht. Auf dem Boden der Terrine befindet sich das Malerzeichen „R“, welches auf Joseph Jakob Ringler, den Direktor der Ludwigsburger Porzellanmanufaktur, hinweist. [Sarah Dolde]
de