In der Kunstsammlung von August Kestner sind vier von ihm selbst in Etrurien gefundene, aber aus Ägypten stammende Skarabäen nachweisbar. Von der etruskischen Herkunft der Objekte wissen wir dank der Bemerkung „Trovato (d.h. gefunden) in Etruria (1838)“ sowie des Vermerks von Kestner im von ihm selbst geschriebenen Sammlungsinventar „Aegyptische Monumente / Skarabäen, B. Kleine Skarabäen, von Halsschnüren getragen […] No. 20. Vier in Cerveteri gefunden“.
Da Kestners Inventar nicht mit Zeichnungen versehen ist, wären diese Stücke heute im Museum August Kestner eigentlich nicht mehr zu identifizieren. Jedoch sind 1843 zwei dieser Skarabäen von Kestners Freund, dem Ägypten-Reisenden Heinrich Abeken in dessen Buch „Mittelitalien vor den Zeiten römischer Herrschaft“ sowohl im Text als auch im Bild veröffentlicht worden. Nur aus diesem Grund wissen wir heute, dass es sich bei dem vorliegenden Skarabäus um einen der von Kestner in der Etrusker-Nekropole von Cerveteri entdeckten handelt. Der Text auf seiner Unterseite ist etwas schwierig zu interpretieren. Es wird sich jedoch um die kurze Formel „(Wenn) Amun hinter (mir ist), dann (habe ich) keine Furcht“ handeln, die dem Träger des Skarabäus wirksamen Schutz bieten soll. Wegen der recht groben Ausführung der Hieroglyphen ist das Stück wohl in die zweite Hälfte der ägyptischen Spätzeit, also in den Zeitraum des späten 6. bis frühen 4. Jahrhunderts v. Chr., anzusetzen. (CEL)
Ehem. Sammlung August Kestner, Rom
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