Im Jahre 1750 wurde im Rahmen einer Kaninchenjagd ein Erdhügel beim Dorf Göhlitzsch, welches heute in der Stadt Leuna aufgegangen ist, angegraben.
Die dabei entdeckte Steinkammer enthielt ein Tongefäß sowie eine Steinaxt, die heute beide als verschollen gelten.
Besonderes Aufsehen erregte jedoch die Grabkammer selbst durch ihre flächendeckende Innenverzierung. Sie besteht sowohl aus rein dekorativen Elementen wie geschachtelte Winkelgruppen, gefiederte Linien, leere sowie gefüllte Dreiecke, sanduhrförmige Zeichen und ineinander verschachtelte Rhomben als auch aus Abbildungen von Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs wie etwa eine geschäftete Axt oder einem Bogen mit pfeilgefülltem Köcher. Der rillenförmig in die Wandsteine eingebrachte Bildschmuck war ursprünglich mit roter Farbe gefüllt, welche sich in Resten erhalten hat.
In Mitteldeutschland sind seitdem nur vier weitere vergleichbare Grabanlagen zum Vorschein gekommen. Die Ornamentik sowie die Ausführung der Grabkammer deuten auf westeuropäische Einflüsse hin. Aufgrund der Seltenheit sowie der üppigen, an Wandbehänge erinnernden Verzierung war dies vermutlich das Grab einer sozial höhergestellten Persönlichkeit.
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