Auf den ersten Blick reiht sich die Gouache der Französischen Kirche in die Veduten Potsdams von Johann Friedrich Nagel (1765–1825) ein (vgl. Inv.-Nr. 79-3-K). Am rechten unteren Bildrand jedoch ist ein verschlungenes Monogramm zu erkennen, das bis heute nicht entschlüsselt werden konnte und auf keiner der anderen Blätter Nagels auftaucht. Zeitlich lässt sich die Grafik hingegen in die Jahre um 1790 einordnen, in denen Nagel Potsdamer Ansichten anfertigte. 1753 war die Französische Kirche vollendet worden (vgl. Inv.-Nr. 79-65-K2b). Im Hintergrund der am südlichen Ende des Bassinplatzes errichteten Kirche ist die 1739 von Jan Boumann d. Ä. (1706–1776) erbaute „Gloriette“ zu erkennen. In den 1920er und 1930er Jahren diente sie als Ausstellungsgebäude des Städtischen Museums Potsdam. Sowohl Kirche als auch „Gloriette“ überstanden den Zweiten Weltkrieg unbeschadet. 1949 musste das auch als „Tabakshäuschen“ bezeichnete kleine Gebäude dem Sowjetischen Friedhof weichen. [Uta Kaiser]
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