In den Jahren 1826/1827 ließ Friedrich Wilhelm III. in Erinnerung an den 1825 verstorbenen Zar Alexander I. die Russische Kolonie Alexandrowka am Fuße des Pfingstberges errichten. Bewohner des Dorfes waren die letzten zwölf der ursprünglich 62 russischen Soldaten, die im 1. Garde-Regiment gedient und dort einen Chor gebildet hatten. Während der Napoleonischen Kriege waren sie 1812 als preußische Gefangene nach Potsdam gelangt. Nach der Konvention von Tauroggen wurden sie dem preußischen Heer eingegliedert. Die Gartenanlage der Kolonie Alexandrowka wurde von Peter Joseph Lenné (1789–1866) angelegt, die zwölf Gebäude als zweigeschossige hölzerne Giebelhäuser errichtet. 1829 ließ Friedrich Wilhelm III. durch Johann Hermann Motz (1743–1829) nach Plänen von Wassili Petrowitsch Stassow (1769–1848) und Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) eine russisch-orthodoxe Kirche errichten, gewidmet dem Heiligen Alexander Newski. Kirche und Kolonie boten zahlreichen Vedutenzeichnern ein beliebtes Sujet. Dieser kolorierte Stahlstich stammt ursprünglich aus der 1843 bei Hübenthal & Comp. verlegten Ansichtenserie „Erinnerung an Berlin, Potsdam und Charlottenburg in 20 Ansichten, 2 Panoramen und 2 Plänen“. Die Grafik ist eine Schenkung des Fördervereins des Potsdam-Museums e.V. Ein Faksimile befindet sich in der Ständigen Ausstellung des Potsdam Museums. [Uta Kaiser]
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