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Historisches Museum Hannover Grafik [VM 036456]
Werbeplakat Arbeitsamt (Historisches Museum Hannover CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Historisches Museum Hannover / Ulrich Pucknat (CC BY-NC-SA)
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Werbeplakat Arbeitsamt

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Description

Der Fokus der hannoverschen Wirtschaft lag in den 1920er Jahren deutlich auf der industriellen Produktion – besonders der Metall- und Eisenverarbeitung in Linden sowie der Gummiindustrie. Bis Mitte 1921 verzeichnete die Stadt mit unter 1.000 Erwerbslosen eine gute Beschäftigungsrate. Dies änderte sich bald – neben der Inflation, die 1923 ihren Höhepunkt erreichte, und der Ruhrgebietsbesetzung im selben Jahr, führten die voranschreitenden Modernisierungs- und Rationalisierungmaßnahmen der Industrie landesweit zu steigender Arbeitslosigkeit. Die neuen, oftmals elektrifizierten Produktionstechniken ließen menschliche Arbeitskraft überflüssig werden. Zusätzlich litt die Industrie unter erschwerten Beschaffungsbedingungen für Rohstoffe und dem schrumpfenden Absatzmarkt von Produkten.

Einen ersten Höhepunkt erreichte die Arbeitslosigkeit in Hannover im Jahr 1925, sodass zur Stellengewinnung erste Notstandsarbeiten begannen, die im Folgejahr ausgeweitet wurden. Oft werden die Jahre 1924-28 allerdings als ‚Ruhe vor dem Sturm‘ bezeichnet, denn mit dem New Yorker Börsencrash am 24. Oktober 1929 begann eine mehrjährige Phase enormer Wirtschaftsprobleme und massenhafter Arbeitslosigkeit. Besonders die Schwerindustrie wurde hart getroffen. In Hannover stieg die Zahl der Arbeitssuchenden von 21.834 im Januar 1929 auf 58.340 im Januar 1933. Nur ein Bruchteil erhielt Arbeitslosenunterstützung und die unzureichenden Leistungen führten zu weitreichender Armut und Not in der Bevölkerung. Das Unterstützungssystem des Arbeitsamts, in Hannover zu diesem Zeitpunkt in der ehemaligen Ulanenkaserne am Königsworther Platz untergebracht, war mit der Situation vollkommen überfordert.

Ab 1927 wurde Arbeitsvermittlung über das Arbeitsamt staatlich gesteuert und war somit – wie das Plakat bewirbt – unparteiisch und unentgeltlich. Die gewerbliche Vermittlung von Arbeit wurde per Gesetz vollständig verboten, sodass der Staat ein Monopol auf Arbeitsvermittlung hatte. Vermutlich ist das Plakat im Zuge dieses gesetzlichen Erlasses erstellt worden, um die Vorzüge der Vermittlung durch das Arbeitsamt herauszustellen.
[EH]

Material/Technique

Pappe

Measurements

Höhe: 33 cm, Breite: 21 cm

Literature

  • Herrmann, Volker (1993): Vom Arbeitsmarkt zum Arbeitseinsatz. Zur Geschichte der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung 1929 bis 1939. Frankfurt/Main
Historisches Museum Hannover

Object from: Historisches Museum Hannover

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