Auf dem farbigen Bild ist das Schloß Steinhausen mit Eingangsbereich, idyllisch umrahnt von Bäumen und Büschen, zu erkennen. Der Künstler ist Hermann Goerke.
Dieser war in Halle ein vielbeschäftigter Aquarellmaler. Seine Bilder mit Ansichten aus der Innenstadt schmücken noch heute manches Wohnzimmer.
Der Landwirtssohn aus Baggen, Kreis Marienwerder (Westpreußen), erblickte am 18. Januar 1891 das Licht der Welt, besuchte die Landschule und absolvierte in Danzig eine Malerlehre. Sechs kunstgewerbliche Vollsemester schlossen sich an. 1916 machte Hermann Goerke die Meisterprüfung und wurde in Goldapp (Ostpreußen) selbstständig. Den Weg in den Schuldienst ebnete das Studium zum Gewerbelehrer am Staatlichen Berufspädagogischen Institut Berlin von 1929 bis 1931. Wenig später kam er bereits nach Halle, wo er die Einrichtung einer zentralen Berufsschule zur Aufgabe hatte, denn der Fachunterricht fand in jener Zeit an fünf verschiedenen Orten im Landkreis Halle statt.
1935 war ihm dies mit der Gründung der Kreisberufschule gelungen. Bis 1939 blieb er - seit 1937 als Gewerbeoberlehrer - ihr Leiter. Die Kriegsjahre verbrachte Goerke in Oberschlesien, von wo aus er 1945 nach Halle zurückkehrte. Er wohnte zunächst in der ehemaligen Villa Bertelsmann und richtete dort sein Atelier ein.
An der Berufsschule in Bielefeld fand Hermann Goerke 1951 auch wieder eine Anstellung und baute am Kluskamp in Gartnisch ein eigenes Haus. Goerkes Bekanntheit als Maler förderte damals besonders eine Postkartenserie mit Motiven aus dem Heimatkreis, die der beliebte Künstler in den 1950er Jahren schuf. Als er mit 67 Ruheständler wurde, verkaufte er sein Haus und zog nach Bielefeld. Dort starb er 1977 im Alter von 86 Jahren.
Hermann Goerkes Tochter Irmingard Rosocha lebt in Bielefeld. Sie hat die Ausstellung durch Informationen und viele Bilder sehr unterstützt.
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