Krippe aus 18 vollplastischen, bekleideten Figuren. Es handelt sich um eine seltene, vollständig erhaltenen historische Wachskrippe. Sowohl die mit Echthaar versehenen, detailreich ausgestalteten Köpfe, als auch die Hände der Figuren sind aus Wachs modelliert. Die zum Teil erneuerte Kleidung entspricht dem Stil des Biedermeiers, welche zur Zeit der Entstehung der Krippe, um 1840, üblich war. Eine Besonderheit ist die Darstellung des in einem rituellen Gewand bekleideten Mohels, welcher nach jüdischer Tradition die männlichen Neugeborenen am achten Lebenstag beschneidet. Bis 1969 gedachte man in der römisch-katholischen Kirche am 1. Januar der „Beschneidung des Herrn“.
Die Krippe stammt ursprünglich aus der katholischen Kirchengemeinde St. Dionysius in Recke. Vermutlich wurde sie durch den Küster der Überwasserkirche in Münster angefertigt. Nach der Anschaffung einer neuen Krippe wurde sie zur Zeit des Ersten Weltkrieges aus der Kirche entfernt und gelangte aus Privatbesitz in die Sammlung.
[Emil Schoppmann]
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