Es handelt sich bei diesem Brakteaten nicht um eine originale Münze, sondern um eine Fälschung von Nikolaus Seeländer. Seeländer ist eine berühmte Fälscher-Persönlichkeit des frühen achtzehnten Jahrhunderts. Er hatte zunächst für und mit Gottfried Wilhelm Leibniz gearbeitet und Illustrationen sowie Kupferstiche für ihn hergestellt. Nach dem Tod Leibniz‘ begann Seeländer, sich mit mittelalterlichen Münzen (Brakteaten) zu beschäftigen, stellte sie schließlich selbst her, publizierte sie als Originale und verkaufte sie an Münzsammler. Um eine solche Fälschung handelt es sich bei dieser Münze, die Seeländer später auch in seinem wissenschaftlichen Werk „Zehn Schriften von deutschen Münzen Mittlerer Zeiten“ von 1743 publizierte. Seeländers Aktivität als Fälscher wurde erst nach seinem Tod aufgedeckt (SV).
en