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Ethnologisches Museum Afrika [III E 5453 a]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=208990&resolution=superImageResolution#5580081 (Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin / Hendryk Ortlieb (CC BY-NC-SA)
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Trommel

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Description

Historischer Hauptkatalog: "Grosse Kriegsgoma des Sultans Kisyewuka von Bukoba.
84 cm h., 70 cm ob. Dm. Mit zwei Schlägeln (36,5 u. 36 cm lg.)
Bukoba."

Vorbesitzer
Keshebuka (Kisebuka), 'omukama' ("oberster Milchgeber"), König von Bukara (1894 bis1901), Königreich am Westufer des Viktoriasees

Biografische Fragmente zu Keshebuka
Keshebuka (Kisebuka) herrschte als ‚omukama‘ ("oberster Milchgeber") in dem Königreich Bukara am Westufer des Viktoriasees. Es war das kleinste und südlichste von vier Königreichen, die aus der Aufspaltung von „Groß“-Kiamtwara hervorgegangen waren (des Weiteren Kianja, "Klein"-Kiamtwara und Bugabo). Keshebuka trat erst 1895 mit den Deutschen in Kontakt als er im Kontext eines Kriegszuges der Deutschen gegen Mukotani, dem ‚omukama‘ von "Klein"-Kiamtwara, selbst zur Zielscheibe des deutschen Kriegszuges wurde, der u.a. auch von Paul Kollmann, Lieutnant der sogenannten Kaiserlichen Schutztruppe und späteren Stationschef von Bukoba, befehligt wurde. Keshebuka floh vor den Deutschen und ihren afrikanische Soldaten und kam angeblich Aufforderungen zu Treffen nicht nach. Daraufhin zerstörten fünfzig Soldaten unter Kommando Kollmanns am 10. 0ktober 1895 seine Residenz. Schließlich unterwarf sich Keshebuka und erschien mit Gefolge und Hunderten seiner Krieger auf der Station Bukoba. Mukotani wurde von den Deutschen abgesetzt und des Landes verwiesen, Keshebuka hingegen erhielt Teile von Mukotanis Gebieten, wodurch seine Position gestärkt wurde. Als ihn Jahre später ‚omukama‘ Kahigi von Kianja beschuldigte, illegal Waffen bei sich zu lagern, wurde Keshebuka von den Deutschen 1901 abgesetzt.

Aneignungskontext
Die genauen Umstände der Aneignung der Trommel sind noch ungeklärt. Es möglich, dass diese im Kontext des Kriegszuges gegen Mukotani, den ‚omukama‘ von "Klein-" Kiamtwara, erbeutet wurde. Im Verlauf dieses Kriegszuges wurde am 10. Oktober auch die Residenz Keshebukas zerstört.

Die Deutung Paul Kollmanns, der die große Bedeutung dieser Art von Trommeln für die ‚bakama‘ (Plural von ‚omukama‘) betont, legt eine Erbeutung der Trommel jedoch nahe.
"Eine durch ihre Grösse auffallenden Trommel will ich noch Erwähnung tun. Es ist dies die Kriegstrommel des Sultans Kissebuka von Kyamtwara (Bukoba) (siehe Fig. 132). Dieselbe ist 84 cm hoch, oben 70 cm breit und von tiefem Ton. Bespannt ist sie mit einem großen Stück Rindshaut, die um den Rand der Trommel übergekrempelt und zunächst durch eine festgeflochtene Schnur aus Leder gespannt wird. Mit dieser Schnur sind wieder zahllose Lederstreifen verflochten, die unten mit einem anderen Schnurring an der Trommel in Verbindung stehen. Solche Kriegstrommeln sind ein besonderes Heiligtum, und der Verlust derselben ist für den Sultan genauso schmerzlich, wie für uns der Verlust einer Fahne." (Kollmann, Paul (1898). Der Nordwesten unserer ostafrikanischen Kolonie. Berlin: Schall, S. 70)

Quellen
Austen, Ralph A. (unpublished paper): Political Generations in Bukoba. http://opendocs.ids.ac.uk/opendocs/, accessed 10.10.2018.
Austen, Ralph A. (1968): Northwest Tanzania under German and British Rule. New Haven u. London: Yale University Press.
Kollmann, Paul (1898). Der Nordwesten unserer ostafrikanischen Kolonie. Berlin: Schall.
Kollmann, Paul (ca. 1900): Auf deutschem Boden in Afrika. Berlin: Alfred Schall.

SMB-PK, EM, I/MV 717, E 456/1897

Material/Technique

Holz; Leder

Measurements

Höhe x Breite x Tiefe: 86 x 74 x 83 cm; Objektmaß: a)H:84-90 cm; D:ca.70 cm; Gewicht: 33,45 kg

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