Dieser Einbaum wurde bereits im November des Jahres 1938 beim Kiesbaggern am Weserufer bei Kalletal-Erder gefunden. Die Buche aus der das Wasserfahrzeug hergestellt wurde, ist nach 1528 gefällt worden. Der Einbaum dokumentiert auf eindrucksvolle Weise, wie diese doch recht einfache Technik des Bootsbaus von der Prähistorie bis in die frühe Neuzeit nachgelebt hat und ist gleichzeitig auch ein Beleg für die Weserschifffahrt in früheren Zeiten. Boote dieser Art können sowohl als Transportmittel als auch als Werkzeug für die Fischerei des "kleinen Mannes" angesehen werden. Auch wenn das Stück nicht vollständig erhalten ist, so ist seine Form und Ausführung gut zu erkennen. Der Hohlraum ist rechwinklig ausgehauen, die Wandungen steigen mit ca. 80° auf. Das Heck ist eher klotzig, der Bug läuft schnabelartig aus. Auf der rechten erhaltenen Bordwand befinden sich wenige Zentimeter unterhalb des Rands Bohrungen. Möglicherweise um mit ihnen Transportgut festzubinden oder um eine Art Persennig zu befestigen. Es könnten sich Aber auch um Bohrungen für die Befestigung eines Ausliegers handeln.
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