Die Kanne mit ihrer ausgeprägt bauchigen Form und leicht unregelmäßiger Ausformung gehört zu den eher einfach gehaltenen Keramiken, die sich jedoch durch ihr individuelles Dekor auszeichnen. Die Töpferei Schran aus Großensee lieferte diese Artikel um 1913/14 an das Kaufhaus Wertheim, Berlin.
Der rötliche Tonscherben ist zweifarbig braun. Die Glasur erscheint unregelmäßig transparent. Auf dem Inventarblatt des Objektes vermerkt der Beschreiber: "Vermutlich wurde erst die gesamte Kanne mit der hellen Innenglaur versehen und dann die dunklere darübergegeben, das erklärt die durchscheinende rotbraune Außenglasur".
Das Dekor besteht aus pastisch aufgelegten Blättern und Blüten (Achtstern mit 4 grünen und 4 gelben Blättchen) und einem Herz mit der geritzten Inschrift: "Bleib mir 3. 4 u. 4" [bedeutet: "Bleib mir treu, für und für]. Das Herz aus einem gelben aufgelegten Band ist mit nach außen liegenden Blättern umgeben. Auf der rohrförmigen Tülle, dem Gefäßrand, oberhalb des Fußes und auf dem Deckel sind jeweils Reihen mit weißen Glasurpunkten aufgetragen, auf dem Henkel eine Punktblüte.
Die Inventarkarte des Objektes vermerkt weiter: "Nachahmung der Marburger Arbeit aus dem 19. Jh.; Bruch mit der alten Tradition. Dekor vorgeritzt und mit Malhörnchen nachgezogen."
Zustand: drei Blätter abgeplatzt, Tülle bestoßen
Ein fast identisches Objekt siehe beiliegendes PDF-Dokument, datiert 1792; Vergleichsliteratur zur Marburger Keramik siehe 2. PDF-Dokument
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