museum-digital
CTRL + Y
en
Thüringer Landesmuseum Heidecksburg Gemäldesammlung [TLMH M 416]
Die heilige Veronika mit dem Schweißtuch (Thüringer Landesmuseum Heidecksburg CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Previous<- Next->

Ludovico Carracci: Die heilige Veronika mit dem Schweißtuch. 2. Hälfte 17. Jahrhundert

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Im 14. Jahrhundert gewann die Verehrung der heiligen Veronika in der bildenden Kunst zunehmend an Bedeutung. Zahlreiche Tafelgemälde, Holz- und Kupferstiche sowie plastische Arbeiten mit der Darstellung der Heiligen sind dafür beredtes Zeugnis. Nach der Legende gehörte Veronika zu jenen klagenden Frauen, die sich am Kreuzweg Jesu eingefunden hatten. Dort reichte sie aus Barmherzigkeit dem Geschundenen ein Schweißtuch, damit er sich das Gesicht trockne. Dankbar nahm Jesus das Tuch an und drückte sein Gesicht darauf, so dass ein Abdruck zurückblieb. In den Bildkünsten wird die heilige Veronika zumeist als stehende Matrone mit gegürtetem Gewand dargestellt. In beiden Händen hält sie das Schweißtuch mit dem Antlitz des Gottessohnes vor ihrem Körper. Im Laufe der Geschichte hat sich dieser Bildtyp kaum verändert. Auch das um 1610 geschaffene Gemälde der heiligen Veronika, das sich in der Heidecksburg befindet, ordnet sich in die herkömmliche Darstellungsweise ein. Veronika, die der Mode entsprechend gekleidet ist, hält mit erhobenen Händen das Schweißtuch. Ihr schulterlanges blondes Haar, teilweise von einem Schleier überdeckt, wird von einem prächtigen Diadem zusammengehalten. Voller Demut richtet die Heilige ihre Augen nach unten. Das auf dem Tuch zu sehende Antlitz Christi ist in einer regelrecht naturalistischen Malweise ausgeführt. Während das Haupt hoheitsvoll von einem goldenen Strahlenkranz umgeben ist, wird das Leiden durch den geöffneten Mund, die auf den Betrachter gerichteten rot umrandeten Augen sowie die sich tief in die Stirn drückende Dornenkrone dokumentiert. Bereits vor dem Schlossbrand der Heidecksburg von 1735 wurde das Gemälde in einem Inventarverzeichnis von 1710 beschrieben. Unklar bleibt jedoch, wann dieses Bild nach Rudolstadt kam. In diesem Zusammenhang ist auch die Zuschreibung an einen Künstler Gegenstand weiterer Untersuchungen. [Lutz Unbehaun]
unsigniert, auf der Rückseite der Leinwand, hinter dem Keilrahmen verborgen, Siegel und Klebezettel mit der Aufschrift "De Lovis Carache"

Material/Technique

Öl auf Leinwand

Measurements

149 x 115 cm

Literature

  • Kirschbaum, Engelbert (1994): Lexikon der christlichen Ikonographie. Rom [u. a.]
  • Lauterbach, Jeanette und Henkel, Jens [Red.] (2004): Schloß Heidecksburg - Die Sammlungen. Rudolstadt
  • Parthey, Gustav (1857): Die Bildersammlung im Schloß Heidecksburg. Berlin
  • Schweers, Hans F. (2008 ): Gemälde in Museen: Deutschland, Österreich, Schweiz Katalog der ausgestellten und depotgelagerten Werke. (5. Auflage). München
Thüringer Landesmuseum Heidecksburg

Object from: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg

Die Heidecksburg in Rudolstadt gehört zu den prunkvollsten Barockschlössern Thüringens. Auf einem Bergsporn gelegen, erhebt sich das weithin...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.