Ulf Hegewalds Skulpturengruppe »3 Nischen - 3 Fragmente« ist eine von 14 realisierten Arbeiten des Skulpturenprojektes Gotha. Das 1992 initiierte Programm zum Skulpturenprojekt zeitgenössischer Bildhauerkunst für Gotha bezog sich auf die reiche kunst- und kulturgeschichtliche Tradition und die Sammlung, die Skulpturen vieler Weltkulturen vereint und gleichzeitig einen offenen und unbefangenen Umgang mit Gegenwartskunst pflegt. In einer zu dieser Zeit einmaligen Aktion stellten im Rahmen des Projektes 49 Künstlerinnen und Künstler ihre Ideen, Konzepte und Entwürfe für Skulpturen vor, die den Gedanken der Integration von Kunst und Geschichte, von Gesellschaft und Landschaft, von Kultur und Natur umsetzten und moderne Kunst in einem sensiblen und historisch gewachsenen Umfeld ermöglichten. Ulf Hegewald bezieht sich mit seiner Arbeit darauf, dass die Wandnischen im Treppenhaus des Schlosses ursprünglich mit Figuren besetzt waren. Modellhafte Architekturfragmente aus rotem, gebranntem Ton in einer Geometrie, die von Zylinder und Kegel abgeleitet ist, ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Die gekippten Mauerwerksfragmente ersetzen nicht die verlorenen barocken Skulpturen, sondern treten in ihrer Andersartigkeit zu der barocken Umgebung in Spannung. Hegewald hat diese Skulpturengruppe 1992 entworfen und im gleichen Jahr fertig gestellt. Es war eines der ersten verwirklichten Projekte des Gothaer Skulpturenprogramms, das der Vorgabe gemäß über Sponsoring realisiert werden konnte. Der Künstler zeigt mit diesem Werk eine Möglichkeit, moderne Kunst und historische Räume in eine lebendige Beziehung zueinander zu setzen. Hegewalds Skulpturengruppe »3 Nischen - 3 Fragmente« wurde von Ingrid Hoesch-Vial, Düren, gesponsert. [Helga Wilfroth]
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