Die zwölf Illustrationen entstanden auf Anregung von Georg Christoph Lichtenberg, der die Darstellungen auch kommentierte, und erschienen im "Göttinger Taschen Calender vom Jahr 1783", der außer diesen Monatskupfern noch mit 18 Modekupfern ausgestattet war. Sie greifen das "Centi-Folium Stultorum In Quarto: Oder Hundert Ausbuendige Narren/ In Folio. Neu aufgewaermet/ Und in einer Alapatrit-Pasteten zum Schau-Essen mit Hundert schönen Kupffer-Stichen ... aufgesetzt" des Abraham a Sancta Clara (Wien 1709) auf, transponieren jedoch zwölf der dort beschriebenen 100 Narrheiten in die Gegenwart der Aufklärung.
Angeprangert werden die Astrologie, die selbst im aufgeklärten Berlin ihre Anhänger habe, der Aberglaube, in diesem Fall die Kaffeesatzleserei nach Nachwuchs; der Aprilscherz, durch den sich ein an sich gesetzter Herr lächerlich macht; die Hypochondrie, die der Arzt mit Medikamenten behandelt; die Manie des Badens; das Aufrühertum mit Bezug zu den Gordon Riots 1780 in London gegen ein Gesetz zur Katholikenemanzipation; die Manie zu Bauen, die den von ihr befallenen über seine Verhältnisse treiben kann; Angebertum; Schuldenmacherei; übertriebene förmliche Höflichkeit; die Mode der Musen-Almanache und Taschenkalender, der sich freilich auch das Druckwerk mit Chodowieckis Illustrationen selbst verdankte.
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