Das kleine Frühstücksservice besteht aus einem ovalen Tablett mit geschweiftem Rand, einem kugelförmigen Teekännchen mit stilisiertem Vogelkopfausguss, einer Zuckerdose, einer Teetasse mit Unterschale und einer Kaffeetasse mit Unterschale. Die Deckelhandhaben von Teekanne und Zuckerdose sind jeweils in Form einer plastisch aufgelegten und in natürlichen Farben staffierten Birne gestaltet. Vermutlich gehörte ursprünglich auch eine Kaffeekanne zum Service. Die Darstellung auf dem Tablett - ein unter einem Baum sitzendes Paar mit Hund - könnte von einem Vorlagenstich Johann Esias Nilsons angeregt worden sein. Alle anderen Serviceteile sind mit Puttenszenen in der Art Bouchers dekoriert. Spätestens seit Mitte der 80er Jahre des 18. Jahrhunderts konnten die Porzellane der 1757 von Wilhelm von Rotberg in Gotha gegründeten Manufaktur hinsichtlich ihrer Qualität mit den Erzeugnissen der großen europäischen Porzellanmanufakturen konkurrieren. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte der verhältnismäßig kleine Manufakturbetrieb etwa zwanzig bis fünfundzwanzig Mitarbeiter. Neben dem aus Berlin stammenden und vermutlich in der Königlichen Porzellanmanufaktur ausgebildeten Christian Schultz, zählte Johann Georg Gabel (1740-1810) zu den begabtesten künstlerischen Mitabeitern der Gothaer Manufaktur und kommt mit großer Wahrscheinlichkeit als Autor der sehr qualitätvollen Malerei des Déjeuners in Frage. Gabe hatte eine Ausbildung bei Johann Heinrich Tischbein d. Ä. in Kassel genossen und war, bevor er 1772 nach Gotha kam, bereits in der Manufaktur Kloster Veilsdorf als Porzellanmaler tätig gewesen. Seine Spezialisierung lag auf dem Gebiet der Landschaftsmalerei und des figürlichen Dekors. [Ute Däberitz]
Unterglasurblaue R-Marken, zum Teil gepresst, Dauerleihgabe der Ernst von Siemens Stiftung
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