museum-digital
CTRL + Y
en
Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. Schmerztherapie HNO (Zur Geschichte der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde) Geburtshilfe und Gynäkologie [IPV009]
Trichloräthylen-Inhalator (Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. (CC BY-NC-SA)
1 / 6 Previous<- Next->

Dräger Trichloräthylen-Inhalator

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Trichloräthylen-Inhalator aus Glas in Original-Pappschachtel (braun), mit der weiteren Beschriftung Dräger Trichloräthylen-Inhalator, "Göttinger Modell" zur Schmerzlinderung unter der Geburt, nach Prof. Dr. med. Hosemann und Dr. med. Hickl. Firmenlogo Dräger, Heinr. & Bernh. Dräger, Telegr.-Adr.: DRÄGERWERK, Tel. 2 58 31 (ohne Vorwahl), Gebrauchsanweisung liegt bei. Gläserne Verdampfungsvorrichtung mit Halsband (naturfarben), mit zwei kleinen Korken verschlosssen. Anbei ein passender, kleiner Einfülltrichter, die "Gebrauchsanweisung für den Dräger Trichloräthylen-Inhalator" (in blauer Schrift gedruckt) sowie der Beipackzettel "Trichloräthylen pro analgesia "Dräger" für Analgesie-Zwecke". Anbei ein Karton-Deckel mit der Beschriftung "Anamenth" "Dräger", "Trichloräthylen pro analgesia c. Ment stabilisiert, 50 Ampullen, Fa. Christian Brunnengräber, Lübeck."

Anwendung: Den Verdampfer bekam der Patient in die Hand, sodass infolge der Körperwärme das "Tri" verdampfte und eingeatmet werden konnte. Sobald der Patient das Bewusstsein verlor, fiel ihm das aus unzerbrechlichem Glas gefertigte Gerät aus der Hand und baumelte an dem Trageband um den Hals. Nach ein paar Atemzügen mit frischer Luft war der Rausch wieder vorbei. Trichloräthylen ist hochgiftig, es wurde auch als Fleckenmittel verwendet.
Dieses Analgetikum wurde der Erfahrung nach nicht nur bestimmungsgemäß in der Geburtshilfe, sondern z.B. auch in der HNO-Heilkunde verwendet. Es führte zu einer einer Kurznarkose und konnte somit bei kleineren Eingriffen (z.B. einer Abszess-Spaltung) eingesetzt werden. Nach Lübbers (2016, S. 84/Museum Sybodo [abgerufen 2020], wurden solche Geräte ab 1941 eingesetzt. Die Veröffentlichung von Hosemann zur "Schmerzlinderung mit Trichloräthylen" (Urban&Schwarzenberg) ist 1952 datiert.
Das vorliegende Gerät stammt aus dem Nachlass einer Arztpraxis (jetzt Bielefeld-Senne), mit einem laut Fußzeile im Jahre 1951 gedruckten Beipackzettel.

Anbei Medikamenten-Deckel Anamenth "Dräger"

Material/Technique

Glas, Kork, Pappe, Textil

Measurements

17x4,5x5 cm (BxHxT)

Literature

  • Lübbers, W. und Lübbers, C. (2016): Namensgeber historischer Instrumente der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Tuttlingen, S. 84
Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.

Object from: Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.

Das Krankenhausmuseum widmet sich der Historie des Krankenhauswesens in Bielefeld. Insbesondere die Geschichte des Klinikums Mitte wird in Wort, Bild...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.