Darstellung/Ikonographie: Diese Tafel hing zur Erinnerung an fünf Geschwister in der Gruft der Familie Kühn auf dem Klosterfriedhof. Die Familie war aus Schlesien nach Zittau gekommen. Der Vater war Johann Carl Kühn, er lernte das Schwarz- und Schönfärberhandwerk. Diesen Beruf legte er nieder und wurde Leinwandkaufmann und am 17. März 1722 in die Kaufmanns-Societät in Zittau aufgenommen. Die Tafel ist erst nach dem Begräbnis des letzten früh verstorbenen Kindes, im Juni 1727, entstanden. Hölzerne Gedenktafeln und Monumente dürfte es in den Zittauer Grufthäusern zahlreich gegeben haben. In Zittau blieb nur diese Tafel und ein hölzerner Obelisk erhalten. Eine gut erhaltene Ausstattung findet sich in der Göhlschen Gruft in Niederoderwitz.
Zur Person/Familie: Die Kühnsche Gruft wurde 1723 vom Bürger, Schwarzund Schönfärber und späteren Leinwandkaufmann Johann Carl Kühn errichtet, der aus Michelsdorf bei Schmiedeberg (Schlesien) zugewandert war. Als Schwarzund Schönfärber kam der Johann Carl Kühn nach Zittau und fand hier Arbeit bei Christian Renner. Als dieser starb, heiratete er die Witwe, Anna Rosina, geb. Clausewitz und zeugte mit ihr drei Söhne, welche aber alle in der Kindheit starben. Den Tod seiner Frau im Jahre 1715 nahm Johann Carl Kühn wohl zum Anlass auf den Leinwandhandel en gros zu wechseln. Ein Jahr später heiratete er Maria Elisabeth geb. Wehder. Mit dieser zeugte er acht Kinder, von denen die auf der Tafel genannten früh verstarben. Johann Karl Kühn starb 1736; die Witwe heiratete ein Jahr später den Rektor des Zittauer Gymnasiums Gottfried Hoffmann. (Müller 1930, S. 12)
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