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Historisches Museum Hannover Grafik [VM 039423]
Holzstich: „Weihnachten im Feindesland“ (Historisches Museum Hannover CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Historisches Museum Hannover (CC BY-NC-SA)
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Holzstich: „Weihnachtsbaum im Feindesland“

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Description

Der Holzstich zeigt preußische Soldaten in einer Scheune, die unter einem festlich geschmückten Tannenbaum das Weihnachtsfest feiern. Sie haben Päckchen und Briefe aus der Heimat, aber auch Wein ist zur Hand. Ein Soldat in Bildmitte hält eine Büste, die König Wilhelm I. mit Lorbeerkranz, also schon als Sieger des Deutsch-Französischen Krieges, zeigt. Das Bild stammt aus einer Illustrierten und wurde nach einer Skizze des Zeichners A. Toller (1825-1898) gefertigt.
Zu dieser Zeit war der Weihnachtsbaum noch keineswegs in allen deutschen Familien bekannt. Zur Kriegsweihnacht 1870 ließen die Heerführer in den Lazaretten und Quartieren der Armee geschmückte Tannenbäume aufstellen und gaben so den Anstoß zu seiner Verbreitung. Mit dem Weihnachtsbaum verbanden sich nun nicht mehr allein Familiengefühl und Friedenssehnsucht, sondern auch deutscher Nationalstolz und Siegesgewissheit.
Aber wie sah die Realität des Krieges aus? Friedrich Lutter aus Wülfingen, Musketier im Infanterieregiment 91, musste in der Nähe von Orleans am Heiligabend an einem Aufklärungsvorstoß teilnehmen. Vor der Rückkehr in das Quartier „… erhielten wir jedoch erst unsern zweiten Auftrag, der darin bestand aus den Dörfern mitzunehmen was uns eben zu Weihnachten passen konnte, deßhalb hatte sich auch bald ein jeder mit Hühnern, Kaninchen, Butter und allerlei Esswaren versehen. Mitunter kamen wir in Häuser – und in ein solches kam ich auch heute – wo die Leute uns alles anboten was sie hatten; natürlich wurde hier, wenigstens von denen, die ein weiches Herz hatten, am wenigsten genommen. Es war eine entsetzliche Kälte und uns graute vor dem Rückmarsche…“. Weihnachten feierten die 91er erst am nächsten Tag: „Zu Mittag wurde das gestern erbeutete Huhn gebraten. Abends hatten auch wir einen Weihnachtsbaum im Tivolisaale zu Blois, es wurden Geschenke verloost und Wein und Punsch getrunken, auch an Nüssen fehlte es uns nicht.“
[AF]

Material/Technique

Papier / Holzstich

Measurements

Höhe: 30,8 cm, Breite: 22,5 cm

Historisches Museum Hannover

Object from: Historisches Museum Hannover

Das „Historische Museum am Hohen Ufer“, wie der offizielle Name lautet, wurde 1903 als „Vaterländisches Museum der Stadt Hannover“ gegründet. Es...

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