Göriz (1845), S. 14:
"Nr. 643. Westphälischer Beetpflug aus Paderborn, sammt Vordergestell, Räutel und Pflugschleife. Modell viermal verjüngt. Es wurde im Sommer 1842 von dem Hohenheimer Candidaten Hermann Freiherrn von Brenken aus Erpernburg in Westphalen als Geschenk erhalten und ist von den Handwerksleuten auf dessen Gut angefertigt. Das Streichbrett wurde früherer Zeit mehr aus Holz, neuerer Zeit wird es mehr aus Eisen gemacht. Durch die an dem Querholze des Vordergestelles unten befindlichen zwei Ringe geht das Leitseil. In dem Ring oben auf dem Querholze wird der Stiel eines Handbeils eingeschoben, das für den Paderborner Pflüger ein auf dem Felde unentbehrliches Werkzeug ist. Die hinten an dem Grindel angezeichneten zwei halben Pfeile sind an der Pflugschleife fortgesetzt und sollen das Einstecken der Pflugschleife in den Pflug verdeutlichen."
Klein (1967), S. 123:
"Westfälischer Pflug aus der Gegend von Paderborn:
Im Prinzip der gleiche Pflug wie der vorige, nur ist hier das hölzerne Streichbrett unter Beibehaltung der Form durch ein Streichblech ersetzt und die Schar etwas anders geformt. An die einfache Sterze ist von rechts eine zweite kurze Handhabe gesetzt, um die Führung des Pfluges, besonders am Hang und bei schweren oder einigen Böden, zu erleichtern. Die Grindelauflage am Radvorgestell ist vertikal verstellbar zur Veränderung der Arbeitstiefe, während die Arbeitsbreite am Zugholz des Karrens reguliert werden konnte. Die beiden seitlichen Ringe am Vordergestell dienten der Zügelführung, der Ring auf dem Querholz nach GÖRIZ zum Einhängen eines Handbeils, [K.GÖRIZ, a.a.O., S. 15]. Der am Grindel in Höhe der Griessäule mitgeführte geschäftete Spachtel diente zum Reinigen des Streichblechs von anhaftenden Erdklumpen. Unser Modell wurde 1842 der Hohenheimer Sammlung zum Geschenk gemacht. Ein Hohenheimer Student namens HERMANN FRH. VON BRENKEN aus Erpernburg hatte es von Handwerkern seines Gutes anfertigen lassen."
en