Radierung von W. Fischer(?)
Blick in Richtung Spree
Aus einem mittelalterlichen Handelshof war der "Krögelhof" im 19. und frühen 20. Jahrhundert zu einem eher ärmlichen Wohnquartier geworden. Grafisch und fotografisch war der von der Stralauer Straße nach Süden zur Spree abgehende Straßenabschnitt Krögel jedoch kurz vor und nach seinem Abriss 1935 eines der häufigsten, massenhaft verbreiteten Motive aus Alt-Berlin. Er wurde zu einem – geradezu mythosartigen – Symbol für das in der sich modernisierenden Metropole verloren gehende altstädtische (Kleinbürger-)Milieu. Auch mit solchen für ein breiteres Publikum geschaffenen Radierungen versuchten sich zeitgleich mehrere Künstler an diesem Motiv.
Bez. (Bleistift) li. U. "Alt-Berlin – Krögel", re. u. sign. "WFischer"[?].
Provenienz: Erworben 2020 im Berliner Antiquariatshandel.
Literatur zum Krögel: Susanne Gänshirt-Heinemann: Der Krögel. Die Entdeckung und Ästhetisierung der Altstadt Berlins in Fotografien 1887 bis 1938. Berlin 2003.
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