Dieser Sekretär gehörte zu Spohrs ersten Anschaffung, nachdem er 1822 seine Stelle als Hofkapellmeister in Kassel antrat. Dem Haushaltsbuch seiner Frau Dorette Spohr zufolge erwarb er ihn gemeinsam mit weiteren Möbeln, darunter auch einer erhaltenen Kommode, im Möbelkontor von Lazarus Mansbach.
Der Schreibtisch ist sehr schlicht gehalten. Der untere Teil des Aufsatz’ ist durch zwei als Pilaster angebrachte Brettchen verziert, die von einem durch zwei Leisten angedeuteten Giebel gekrönt werden. Ein ähnlicher Giebel befindet sich auch am oberen Teil des Aufsatz’. Außerdem hat das Schloss der mittleren Schublade unterhalb der Schreibfläche die Form eines Löwenkopfs. Die übrigen Schubladen haben keine Schlösser, sondern einfache Knöpfe als Griffe.
Eine irritierende Besonderheit des Sekretärs sind die nach innen öffnenden Türen des Unterteils, die zudem über ausklappbare Verlängerungen verfügen. Die mündliche Überlieferung, dies sei als Schutz für die Beine des vor dem Sekretär Sitzenden vor Zugluft gedacht, lässt sich nicht beweisen.
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