Göriz (1845), S. 43:
"Nr. 36. Stachelwalze. Modell, verjüngt im Verhältniß 15:100. Es wurde im Jahr 1829 in Hohenheim gefertigt und man benützt daselbst zuweilen die Stachelwalze im Großen. Die Zwecke dieses Geräthes sind bekannt. Eine Stachelwalze, wie sie in Böhmen üblich ist, findet sich abgebildet in: Michna, Böhmens Haus- und Landw.- Geräthe, Prag 1826. Uebrigens weicht dieses in mehreren Theilen von dem hiesigen Modelle ab."
Graf Michna (1826), Hf. 3, S. 75f. und Taf. 1, Abb. 1-3:
„Die böhmische Stachelwalze
[…] sie bestehet aus einem 6 Schuh langen, massiven Zylinder von Eichen- oder Buchenhole, im Durchmesser von 1 ½ bis 2 Schuhen. […] In diesem Zylinder sind an seinen beiden Enden, starke, eiserne Zapfen eingesetzt, mittels welcher er in den Zapfenlöchern, die in den beiden Seitentheilen (Wangen) des Gestelles angebracht und mit Eisenblech ausgefüttert sind, um seine Achse umläuft.
Er ist ferner nach seiner ganzen Länge, mit starken, eisernen Zinken dergestalt beschlagen, daß immer jene der hinteren Reihen in die Zwischenräume der vordern eingreifen, so daß stets die folgende Zinke jene Scholle ergreifen muß, welche die ihr vorhergegangene verschont hat.
Die Zinken selbst sind an jener Hälfte, mit welcher sie in den Zylinder eingeschlagen werden, schräg aufwärts eingekerbt, wie dieß aus Fig. 2 zu ersehen ist, um theils vor dem Ausfallen, theils vor dem muthwilligen Ausziehen gesichert zu seyn.
Das Gestell bestehet aus zwei Querbalken bb, welche in die Schenkel der beiden Wangen bei cc eingezapft sind, und in ihrer Mitte durch die Deichselstange d zusammengehalten werden.
e sind die Zapfenlöcher, in welchen die Walze umläuft. In den beiden Wangen sind bei f ähnliche Zapfenlöcher angebracht, in welchen der Radbalken g, der an seinen beiden Enden mit festaufsitzenden Rädern hh versehen ist, mittels zweier, in diese Ende eingeschlagener eiserner Zapfen sich umdreht. Diese Räder sind mit Eisen beschlagene, 4 – 6 Zoll starke Holzscheiben. Der Radbalken g, dient dem Führer zugleich zum Sitze, welcher an Bequemlichkeit gewinnt, wenn man in der Mitte des Balkens ein Stück Bret befestigt, daß die Breite und Länge eines gewöhnlichen Sitzes hat. […]“
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