Kelchglas aus farblosem Glas, auf kleinem, leicht gewölbtem Fuß mit nach oben umgeschlagenem Rand, angesetzt ein schlanker Schaft mit Nodus. Die sich trichterförmig öffnende Kuppa ist mit einem gerutschten Dekor verziert. Die Schauseite zeigt das von einem Wellenband gerahmte Wappen der Lohgerberzunft, eine Falze mit zwei gekreuzten Scherdegen, zwischen zwei Blattzweigen, darüber eine fünfzackige Krone. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich der Spruch: "Vivat es leben die Herrn Lohgärber / Anno 1751". Die Kuppa ist mehrfach zerbrochen; die in der historischen Aufnahme sichtbare Klebung hat nicht gehalten, so dass dieses Vivatglas derzeit zerscherbt verwahrt wird.
Die Zunft der Lohgerber, bzw. Rotgerber, verarbeitete Rindshäute zu strapazierfähigem Leder. Die Jahreszahl 1751 könnte in Bezug zu einer großen Königsberger Leder-Schau stehen. Der Form nach handelt es sich nicht um ein Zechliner Erzeugnis. Der einfache, gerutschte Dekor gibt ebenfalls keinen Hinweis auf eine gesicherte Zuschreibung, gut denkbar ist eine neumärkische Glashütte, zumal das Glas als Schenkung der Potsdamer Lohgerberinnung in den Museumsbestand gelangte. [Verena Wasmuth]
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