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Naturhistorisches Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen Geowissenschaftliche Sammlung: Minerale [NHMS-M 45/93]
Moosachat - "ungefasste Dose" (SiO2) (Naturhistorisches Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Naturhistorisches Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen (CC BY-NC-SA)
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Moosachat - "Ungefasste Dose" (SiO2)

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Description

"Ungefaßte Dose, von 6 viereckigten Stücken, von roth, braun und grünlichten Achat Carniol von Pfeffelbach aus dem Zweybrückischen"
Dieses Plattenset von Moosachat sollte im 18. Jhd. zu einer Schnupftabakdose verarbeitet werden. Allein es kam nicht dazu. Daher wurde im Edelstein-Kabinett des Schleusinger Museums diese Dose mit Hilfe von Piacryl-Profilen nachgestaltet. Diese "ungefasste Dose" bunten Moosachates gehört zu der Edelsteinsammlung des Herzogs ANTON ULRICH - eine der Kostbarkeiten in den Beständen des Naturhistorischen Museums Schleusingen. Die sehr große Sammlung von Schliffplatten entstammt dem ehemaligen "Naturaliencabinet" der Meininger Herzöge. Durch erhalten gebliebene Archivalien lässt sich nachweisen, dass diese Kollektion fast ausschließlich dem Sammeleifer von ANTON ULRICH (1687-1763) zu verdanken ist (SCHMIDT 1995, 1996). ANTON ULRICH war ein begeisterter Sammler von Achaten und Jaspisen. Vor allem in veredelter Form, als Dosen, Tabatieren und barocken Schliffplatten, waren sie heißbegehrte Objekte höfischer Repräsentanz. Seit etwa 1720 legte der Herzog durch zahlreiche Käufe sowie durch direkte Aufträge an Steinschneider seine bemerkenswerte Kollektion an. Der Großteil der heute ca. 4.600 Stücke umfassenden Schliffsammlung blieb erhalten und stellt eine der wichtigsten Spezialsammlungen ihrer Art in Europa dar. Die meist allseitig geschliffenen und polierten Platten, Cabochons und anderen Schliffstücke von Achat, Jaspis und Dekorgesteinen repräsentieren die Materialvielfalt, die Mitte des 18. Jahrhunderts den Edelsteinschleifereien zugänglich war. Das Spektrum reicht dabei von den klassischen deutschen Fundregionen bei Idar-Oberstein und in Sachsen über die böhmischen Jaspise und sizilianischen Jaspachate bis hin zu den berühmten ägyptischen Nilkieseln und den Heliotropen und Carneolen aus Indien. Heutzutage ermöglicht diese einmalige Sammlung in der Verknüpfung von Mineralogie, Gemmologie und Kunstgeschichte interessante Detailforschungen, so beispielsweise nachträgliche Zuordnungen kunsthistorisch wertvoller Objekte der Steinschneidekunst zu definierten Herkunftsgebieten der Rohsteine. Die gegenwärtig von Ralf SCHMIDT, Suhl, betriebenen Untersuchungen an historischen Originalfundorten und der Vergleich von dort geborgenen Mineralbelegen mit den Schliffstücken der ANTON ULRICH-Kollektion komplettieren diesen bemerkenswerten Erkenntniszuwachs.

Provenienz: Das Objekt wurde für das Meininger Naturalienkabinett im Schloss Elisabethenburg angekauft und gelangte über das Museum Meiningen 1988 in das Naturhistorische Museum Schleusingen.

Material/Technique

Moosachat

Measurements

Dosenbreite 8 cm

Literature

  • Schmidt, Ralf (1995): Die Schmucksteinsammlung des Meininger Herzogs Anton Ulrich (1687 - 1763), in: Veröffentlichungen Naturhistorisches Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen, Band 10. Schleusingen, S. 87 - 120
  • Werneburg, Ralf; Schmidt, Ralf und Hoffmann, Rosika [Red.] (2009): Der Diamant im Stülpglas: 75 Jahre Museum im Schloß Bertholdsburg Schleusingen. Schleusingen
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Naturhistorisches Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen

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