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Naturhistorisches Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen Geowissenschaftliche Sammlung: Minerale [NHMS-M 27/93]
Jaspis-Platten eines Tabatieren-Sets (SiO2) (Naturhistorisches Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Naturhistorisches Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen (CC BY-NC-SA)
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Jaspis-Platten eines Tabatieren-Sets (SiO2)

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Description

Die sechs geschliffenen Jaspis-Platten auf dem originalen Einwickelpapier waren für die Herstellung einer Schnupftabakdose (Tabatiere) gedacht. Der verarbeitete Jaspis stammt aus Freisen im Saarland. Diese Jaspisplatten gehören zu der Edelsteinsammlung des Herzogs ANTON ULRICH - eine der Kostbarkeiten in den Beständen des Naturhistorischen Museums Schleusingen. Die sehr große Sammlung von Schliffplatten entstammt dem ehemaligen "Naturaliencabinet" der Meininger Herzöge. Durch erhalten gebliebene Archivalien lässt sich nachweisen, dass diese Kollektion fast ausschließlich dem Sammeleifer von ANTON ULRICH (1687-1763) zu verdanken ist (SCHMIDT 1995, 1996). ANTON ULRICH war ein begeisterter Sammler von Achaten und Jaspisen. Vor allem in veredelter Form, als Dosen, Tabatieren und barocken Schliffplatten, waren sie heißbegehrte Objekte höfischer Repräsentanz. Seit etwa 1720 legte der Herzog durch zahlreiche Käufe sowie durch direkte Aufträge an Steinschneider seine bemerkenswerte Kollektion an. Der Großteil der heute ca. 4.600 Stücke umfassenden Schliffsammlung blieb erhalten und stellt eine der wichtigsten Spezialsammlungen ihrer Art in Europa dar. Die meist allseitig geschliffenen und polierten Platten, Cabochons und anderen Schliffstücke von Achat, Jaspis und Dekorgesteinen repräsentieren die Materialvielfalt, die Mitte des 18. Jahrhunderts den Edelsteinschleifereien zugänglich war. Das Spektrum reicht dabei von den klassischen deutschen Fundregionen bei Idar-Oberstein und in Sachsen über die böhmischen Jaspise und sizilianischen Jaspachate bis hin zu den berühmten ägyptischen Nilkieseln und den Heliotropen und Carneolen aus Indien. Heutzutage ermöglicht diese einmalige Sammlung in der Verknüpfung von Mineralogie, Gemmologie und Kunstgeschichte interessante Detailforschungen, so beispielsweise nachträgliche Zuordnungen kunsthistorisch wertvoller Objekte der Steinschneidekunst zu definierten Herkunftsgebieten der Rohsteine. Die gegenwärtig von Ralf SCHMIDT, Suhl, betriebenen Untersuchungen an historischen Originalfundorten und der Vergleich von dort geborgenen Mineralbelegen mit den Schliffstücken der ANTON ULRICH-Kollektion komplettieren diesen bemerkenswerten Erkenntniszuwachs.

Provenienz: Wurde für das Meininger Naturalienkabinett im Schloss Elisabethenburg angekauft und gelangte über das Museum Meiningen 1988 in das Naturhistorische Museum Schleusingen

Measurements

Papierbreite etwa 20 cm

Literature

  • Schmidt, Ralf (1995): Die Schmucksteinsammlung des Meininger Herzogs Anton Ulrich (1687 - 1763), in: Veröffentlichungen Naturhistorisches Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen, Band 10. Schleusingen, S. 87 - 120
  • Werneburg, Ralf; Schmidt, Ralf und Hoffmann, Rosika [Red.] (2009): Der Diamant im Stülpglas: 75 Jahre Museum im Schloß Bertholdsburg Schleusingen. Schleusingen

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