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Deutsches Röntgen-Museum Nachlass Bertha Röntgen [83132]
Bertha Röntgen an Charlotte Baur (29.07.1895), 83132_1 (Deutsches Röntgen-Museum CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Deutsches Röntgen-Museum (CC BY-NC-SA)
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Bertha Röntgen an Charlotte Baur (29.07.1895)

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Description

Brief von Bertha Röntgen an ihre Freundin Charlotte Baur in München über die Entlassung ihres Dienstmädchens Hedwig, Vorbereitungen für die Reise in die Sommerferien, geplanter Besuch bei den Baurs in München.

Material/Technique

Papier, Tinte

Transcript

Original: Deutsch

83132tranScriptorium TRP document creator: Marcel Michels, M.A.

Würzburg 29 Juli. 1895. Liebe Lotte! Heute möchte ich Deinem lieben Mutterle durch Dich mittheilen, daß ich schon wieder ohne Mädchen sitze. Hedwig erklärte mir ge- stern, daß sie wieder fort möchte, weil sie sich bei uns nicht eingewöhnen kön̄te. Als ich ihr begreif- lich machte, daß dies auch jetzt noch nicht zu erwarten sei, insbesondere, da wir augenblicklich durch unsere Abreise keinen ruhigen Haushalt führten, blieb

sie am seufzen u. weinen. Ich fragte nun ob sie eine Klage über irgendetwas habe, was sie aber mit Bestim̄theit verneinte. So blieb mir den nichts über- ig, als in den sauern Apfel zu beißen u. sie wieder zu entlaßen. Es thut mir sehr leid; Hedwig hat mir sehr gut gefallen und ich hatte das Gefühl, daß ich sie lieb gewin̄en kön̄te, und daß ich vielleicht wie- der zu einer Elise kom̄en kön̄te. Nun ist die Noth groß; übermorgen wollen wir reisen, ich habe keine Zeit mehr zum suchen; und kom̄e somit aus den Ferien wie-

der in die alte Ungemüth- lichkeit zurück. Doch nun genug über dieses Thema, ich wollte aber nur gerne Bericht erstatten, wie die Sachen liegen u. Deinem lieb Mütterchen sagen, daß ich keine Schuld daran habe. Also Übermorgen geht es fort, ich bin noch nie so gerne gegangen, den̄ ich bin meine Haushaltung müde. Dir und Deinen Lieben sen- den wir unsere herzlichen Abschiedsgrüße und wünschen Euch recht vergnügte Ferien. Hoffentlich führt uns die Heimreise über München,

den̄ gar zu gerne möchten wir den neuen Rektor in seiner Uniform bewun- dern. Schreibe mir später einmal Eure Adresse, daß ich Dir von Pontr. aus auch Bericht geben kan̄. Den bestellten Läufer erhielt ich gestern, doch leider un- angefangen, und da ich nicht geübt genug bin in solchen Arbeiten muß ich ihn der Görres noch ein- mal zurück senden. Mit freundlichem Gruß Deine Tante Bertha.

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