Porträt von Georg I., König von Großbritannien. Man sieht den Monarchen in dieser Darstellung als frontales Brustbild mit leicht nach links gedrehtem Kopf, die Augen auf den Betrachter gerichtet. Er trägt eine lange Perücke, Hermelinpelz, ein Jabot aus Spitze sowie eine lange Kette um die Schultern. Das Bildnis ist von einem kunstvollen Rahmen gefasst, oben mit Akanthuselementen und Auge; er lehnt auf einem Sims, auf dem die Signaturen der Künstler zu finden sind. Außerdem ist am Sims neben einer Inschrift an der Front ein bekröntes Wappen in einer auffälligen Kartusche angebracht.
Der als Herzog Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg geborene Monarch ging aus der Dynastie der Welfen hervor. Aufgrund des "Act of Settlement" wurde er 1714 als Georg I. König von Großbritannien. Im Sommer 1710 holte er Georg Friedrich Händel nach Hannover und ernannte ihn zum Hofkapellmeister.
Das Blatt wurde von dem Londoner Kunsthistoriker und Stecher George Vertue (1684-1756) 1715 in seiner Heimatstadt als Kupferstich ausgeführt. Die Vorlage lieferte sicher der deutschstämmige Maler Sir Godfrey Kneller (1646-1723). Eine Studie von Kneller von 1714 befindet sich heute in der National Portrait Gallery in London. Die Stiftung Händel-Haus besitzt eine Variante zum vorliegenden Blatt: BS-III 279.
Signatur: Godfridus Kneller, S.R. Imp. et Mag: Brit: Baronet pinxit. a Solo Originali Geo: Vertue Londini Sculpsit 1715. London. Sold by G. Vertue at his house in Belton Street, near Drury Lane
Beschriftung: GEORGIUS D.G. Mag. BRITANNIAE FRANCIAE ET HIBERN.ae REX. FIDEI DEFENSOR. Brun: & Lunen: Dux S.R.I. Arch Thesau: & Elector. Inauguratus XX. die Octobris 1714.
Wasserzeichen: vorhanden, unten: Lilie (?).
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