Porträt von Otto von Guericke. Der Abgebildete ist der namensgleiche, aus der Zerstörung Magdeburgs 1631 überlebende einzige Sohn des für die Erfindung der Kolbenvakuumluftpumpe und für den spektakulären Halbkugelversuch berühmten Otto von Guericke (1602-1686). Der Dargestellte war von 1663 bis 1704 Resident (Botschafter) des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg in Hamburg und im Niedersächsischen Kreis, später auch Geheimer Rat.
Der deutsche Politiker ist hier als Brustbild nach rechts im Profil dargestellt. Seinen Kopf hat er dem Betrachter zugewandt und mustert diesen mit kritischem Blick. Er trägt eine lange, gelockte Perücke, ein Halstuch sowie einen leicht verzierten Umhang über der rechten Schulter, den er mit der rechten Hand vor seiner Brust rafft. Das Bildnis ist oval gefasst und lehnt scheinbar an einer Wand. Darunter erscheint ein Sockel, an dem in der Mitte unterhalb des Rahmens eine Wappenkartusche angebracht ist, denn sein Vater Otto von Guericke wurde 1666 von Kaiser Leopold I. geadelt. In die Sockelfront ist eine sechszeilige deutsche Inschrift eingearbeitet, die Namen, Berufung und Lebensdaten des Dargestellten zeigt.
Das Bildnis wurde von Andreas Reinhardt d.Ä. (1676-1742) 1704 als Kupferstich hergestellt.
Signatur: Andreas Reinhard sculpebat á Hambourg Ano 1704.
Beschriftung: DER WOHLGEBOHRNE HERR HERR OTTO VON GUERICKE IHRO KÖNIGLICHEN MAJESTÄT IN PREUSSEN GEHEIMBTER RATH UND IM NIEDERSÄCHSISCHEN KREYSE VERORDNETER RESIDENTE / GEB AC. 1628. 23. Oct. GEST. 1704. 26. JAN:
Quelle: Familiendatenbank Magdeburg ; Dr. Ilse Schossig: Die Nachkommen Otto von Guerickes - Wer ist wer? In: Monumenta Guerickiana (213), Heft 27, Magdeburg 2017, Seite 45 bis 66, hier Seite 56.
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