Porträt von Gabriel Vincent Thevenard. Der französische Bariton wird hier als frontales Brustbild gezeigt. Seinen Kopf hat er nach links gedreht, und er schaut am Betrachter vorbei. Sein leicht geöffneter Mund lässt erahnen, dass er gerade singt. Er trägt ein Hemd mit Umhang über seiner rechten Schulter sowie einen befederten Hut auf seinem Kopf, mit kurzen Haaren darunter. Das Bildnis ist oval gefasst und ruht auf einem Simsvorsprung, der auf seiner Front neben seinem Namen seine Tätigkeit und sein Geburtsdatum zeigt.
Gabriel Vincent Thevenard kam um 1690 nach Paris und studierte bei André Cardinal Destouches (1672-1749). Anschließend wurde er Mitglied der Académie Royale de Musique. Ab 1697 spielte er erste Rollen, bis er sich 1730 ins Privatleben zurückzog.
Das vorliegende Blatt wurde als Kupferstich von dem deutschen Graveur Georg Friedrich Schmidt (1712-1775) nach einer Vorlage von dem Pariser Bildnismaler Charles-Étienne Geuslin (1685-1765) hergestellt. Man erkennt, dass unter dem Motiv noch eine Verlegeradresse gestanden haben muss, die gelöscht wurde. Laut den Kunstsammlungen der Veste Coburg, die ebenfalls ein Exemplar des Blattes besitzen, stand dort folgende Zeile: "AParis chez Odieuvre, M.d d´Estampes, quay de l´Ecole vis-a vis la Samaritaine, ala belle Image. C. P. R." Dies bezieht sich auf den Pariser Maler und Verleger Michel Odieuvre (1687-1756), der das Blatt in der Porträtsammlung von 1777 "L'Europe illustre, contenant l'histoire abregée des souverains, des princes (...) et des dames célèbres en Europe" von Jean François Dreux du Radier (1714-1780) verlegte.
Signatur: Geuslain Pinx. G. F. Schmidt Sculp.
Beschriftung: GABRIEL VINCENT THEVENARD Pension.re du Roi pour la Musique Ne a Paris, le 10. Aout 1669.
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