Porträt von Nicolaus Hieronymus Gundling. Der deutsche Universalgelehrte wird hier als Brustbild nach rechts im Profil dargestellt. Seinen Kopf hat er dem Betrachter zugewandt. Er trägt eine lange, gelockte Perücke, dazu ein Jabot um den Hals sowie einen Umhang, der den Rest seiner Kleidung verdeckt. Das Bildnis ist oval gerahmt. Darüber erscheint ein Vorhang, der teilweise das Bildnis überlappt. Das Bildnis steht auf einem viereckigen Sockel, der eine Inschrift mit seinem Namen und seinen Tätigkeiten trägt.
Nicolaus Hieronymus Gundling hat zunächst Philosophie und Theologie in Altdorf bei Nürnberg und in Jena studiert. Mit einer Gruppe adliger Leute kam er 1698 nach Halle, wo er den Professor für Jura, Christian Thomasius (BS-III 348, BS-III 582), kennen lernte. Dieser bestärkte ihn, ein Studium der Rechtswissenschaften aufzunehmen. Gundling wurde Thomasius´ wichtigster Schüler. Er promovierte zum Juristen 1703 und bekam 1707 eine Anstellung als ordentlicher Professor für Geschichte und Beredsamkeit an der Philosophischen Fakultät der Universität Halle. 1712 wechselte er zur Professur des Rechts und wurde dadurch gleichzeitig Magdeburgischer Konsistorialrat. Er verstarb während seiner Amtszeit als Rektor der Universität Halle.
Das Blatt wurde beschnitten, es sind keine Signaturen zu entdecken. Aber das Blatt erschien als Frontispiz in der Publikation "Neue Bibliothec Oder Nachricht und Urtheile von neuen Büchern und allerhand zur Gelehrsamkeit dienenden Sachen" von 1710.
Beschriftung: NIC. HIER. GUNDLINGIUS. I.U.D. Sacri Tribunalis, quod est in Ducatu Magdeburg Consiliarius Regius, Eloqventiae ac Antiqvitatum Professor in Acad. Fridericiana Ordinaius.
Quelle: Frontispiz zu: Neue Bibliothec Oder Nachricht und Urtheile von neuen Büchern und allerhand zur Gelehrsamkeit dienenden Sachen. 8. Stück. - Frankfurt a.M./Leipzig [vielmehr Halle]: [Johann Gottfried] Rengerische Buchhandlung 1710.
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