Porträt von Samuel Benedict Carpzov. Der deutsche Poet und Theologe wird hier als Brustbild nach rechts dargestellt. Sein Blick geht links am Betrachter vorbei. Statt einer Perücke trägt er schulterlanges Haar und einen dünnen Schnurrbart. Außerdem trägt er das Gewand eines theologischen Gelehrten, eine dunkle Robe mit Beffchen. Das Bildnis ist oval gefasst und ruht auf einem Sockel, der an seiner Front eine Inschrift mit Name, Tätigkeit und Geburtsdatum trägt.
Samuel Benedict Carpzov war der Sohn von Johann Benedikt Carpzov, von dem es ebenfalls ein Blatt in der Sammlung der Stiftung Händel-Haus gibt (BS-III 501). Er wuchs in Leipzig auf und studierte ab 1663 an der dortigen Universität. Ein paar Jahre später wechselte er nach Wittenberg. Dort wurde er erst Adjunkt, dann 1670 Professor für Poetik. Die Theologie reizte ihn dennoch mehr und so ging er 1674 nach Dresden und wurde Hofprediger. 1680 wurde er Superintendent und damit Pastor der Kreuzkirche. Er brachte seinen Doktor der Theologie zu Ende und wurde zuletzt 1692 Oberhofprediger in Dresden.
Der in Leipzig tätige Kupferstecher Johann Christoph Böcklin (1657-1709) führte dieses Blatt als Kupferstich aus. Eine Vorlage ist nicht bekannt, es ist ein häufig gestochenes Motiv. Weitere Exemplare des Blattes befinden sich in der Universitätsbibliothek Leipzig, in der Staatsbibliothek zu Berlin, im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien und in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel.
Signatur: I. C. Böcklin sculp. Lipsia.
Beschriftung: SAM. BENEDICTUS CARPZOV. D. Sereniss. Elect. Sax. a Concion. Aut. Primar. Confess. Sacr. et Consiliis Ecclesiast &c. Nat. m Januar 1647.
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