Porträt von Melchior Gottlieb Minor. Der Theologe wird hier als frontale Halbfigur dargestellt. Sein freundlicher Blick ist auf den Betrachter gerichtet. Er trägt eine Perücke sowie ein geistliches Ornat, eine dunkle Robe mit Beffchen. Er gestikuliert mit seinen Händen. Im Hintergrund ist hinter einem Vorhang ein Bücherregal versteckt. Das Bildnis ist rechteckig gerahmt.
Melchior Gottlieb Minor ist in der Schule des Waisenhauses in Halle unterrichtet worden. Danach nahm er ein Studium in Wittenberg auf. Kurze zeit später kehrte er wieder in Halle und besuchte dort Vorlesungen an der Universität, u.a. Kirchenrecht bei Justus Henning Böhmer, von dem die Stiftung Händel-Haus ebenfalls ein Objekt besitzt (BS-III 245). An der Universität in Jena setzte er sein Studium fort. Anschließend wurde er zunächst Hofmeister in Schweidnitz und gelangte an noch höhere Kirchenämter.
Trotz der Beschneidung des Blattes lässt sich hier eindeutig anhand der Signatur, "Bernigeroth fil. sc. Lips.", Johann Martin Bernigeroth (1713-1767), Sohn von Martin Bernigeroth, ausmachen. Der weiteren Beschriftung kann man entnehmen, dass das Blatt um 1736 entstanden ist. Außerdem ist Minor im Alter von 43 Jahren dargestellt. Weitere Exemplare des Blattes befinden sich in der Staatsbibliothek zu Berlin, im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg und in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien.
Signatur: Bernigeroth fil. sc. Lips.
Beschriftung: MELCHIOR GOTTLIEB MINOR Verbi Divini Minister apud Landeshuttenfes in Silefia Anno Aet XLIII. Minist XVII. 1736.
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