Porträt von Girolamo Frescobaldi. Der italienische Komponist und Organist ist hier als Brustbild nach links gewandt dargestellt. Er trägt einen Wams mit herausragenden Hemdkragen. Statt einer Perücke trägt er kurzes, verwegenes Haar und einen kurzen Bart. Sein Blick ist träge auf den Betrachter gerichtet. Das Bildnis ist in einen ovalen Rahmen gefasst, in dem eine Beschriftung integriert ist. Ringsum das Bildnis wurde zusätzlich eine rechteckige Rahmung geschaffen, die aus mehreren Kartuschen und Rocaillen mit Blumenwerk und Pflanzenornamenten besteht und sehr dekorativ ist.
Girolamo Frescobaldi erstaunte im Alter von 17 Jahren bereits sein Publikum mit fantastischem Orgelspiel. Von 1628 bis 1633 war er daher Hoforganist in Florenz, danach als Organist am Petersdom in Rom tätig, wo ihn viele Schüler besuchten und um eine Lehre bei ihm baten. Bekannt wurde er für seine Kompositionen für Tasteninstrumente, wie die Toccaten. Seine Musik hat besonders viele deutsche Organisten beeinflusst.
Das Bildnis ist zunächst ein Stich von Claude Mellan (1598-1688) von 1619, der zur selben Zeit wie Frescobaldi in Rom tätig war. Das vorliegende Exemplar hier ist nicht vollständig. Es fehlt die Verlegeradresse (A Paris chez Odieuvre Márchand d'Estampes, Quay de l'Ecole vis-à-vis le coté de la Samaritaine, à la belle Image.) unter dem Bild sowie der umfassende Zierrahmen. Mit einer zweiten Platte schuf Pierre Edme Babel einen dekorativen Rahmen um das Bildnis auf der ersten Platte. Hierzu nutzte er wohl ein Strichätzungsverfahren mit Nadel. Das vollständige Bildnis befindet sich ebenfalls in der Stiftung Händel-Haus: BS-III 275.
Signatur: Cl. Mellan Gall delin. et sculps.
Beschriftung: Rahmeninschrift: HIERONYMVS FRESCOBALDVS FERRARIENSIS ORGANISTA BASILICAE S. PETRI IN VRBE ROMA AETATIS SVAE 36.
Wasserzeichen: vorhanden, oben links: Zeichen.
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