Porträt von Stephan Schulz. Der deutsche Theologe wird hier frontales Brustbild gezeigt. Sein Blick ist nach rechts gewandt. Statt einer Perücke trägt er schulterlange, strähnig wirkende Haare unter einer Kappe auf dem Kopf und einen Schnurrbart im Gesicht. Dazu präsentiert er sich in seiner typischen Prediger-Kleidung: eine dunkle Robe mit Beffchen. Sein Bildnis wurde oval gerahmt. Es ruht am Fuße eines Obeliskenpfeilers, auf dessen Front am Sockelfuß eine Beschriftung mit den abgekürzten Tätigkeiten des Dargestellten folgt. Außerdem ist eine runde Medaille angebracht, die ein Lamm mit Fahne auf einem Globus zeigt. Außerdem gibt es eine Inschrift zu lesen: "SANFTMVT SIEGET. MATTH.V.5".
Stephan Schulz hat in Königsberg studiert und war anschließend von 1736 bis 1756 Missionsreisender zur Judenbekehrung im Dienste des "Institutum Judaicum" in Halle, das 1728 von Johann Heinrich Callenberg (1694-1760), Professor der orientalischen Sprachen und Theologie, gegründet wurde. 1760 trat Schulz als Callenbergs Nachfolger als Institutsdirektor an. Nebenher war er als Prediger und Archidakon an der St. Ulrichskirche in Halle tätig.
Im Blatt taucht nur eine Signatur auf: "Christoph Daniel Henning. del: sculps: et excud: Norimb:". Damit ist der Kunsthändler und Miniaturmaler Christoph Daniel Henning (1734-1795) gemeint, der das Blatt zunächst selbst zeichnete, dann als Kupferstich ausführte und in Nürnberg verlegte. Weitere Exemplare des Blattes sind in den Sammlungen der Universitätsbibliothek Heidelberg, der Staatliche Graphische Sammlung in München oder im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg zu finden.
Signatur: Christoph Daniel Henning. del: sculps: et excud: Norimb:
Beschriftung: M. STEPHAN SCHULZ. AE. D. AD. S. VDALR HALAE. ARCHID. ET INSTIT. IVD. DIR.
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