Porträt von John Taylor. Der Arzt wird hier als Brustbild nach links im Profil gezeigt. Er trägt Perücke, schaut dem Betrachter mit wachem Blick entgegen. Seine Kleidung besteht aus einem weiten, offenen Mantel mit großen Ärmeln. Seine linke Hand hat er scheinbar auf seine Hüfte gestützt, die rechte Hand hat er empor gehoben.
Taylor lernte das Chirurgenhandwerk im St. Thomas Hospital in London. Dann wurde er Hofokulist von Georg II. Auf einer längeren Reise durch Europa operierte er jahrmarktsähnlich Graue Stare. Es ist bekannt, dass er dabei mehreren Menschen mehr Schaden zufügte, als er minderte. Als er Johann Sebastian Bach operierte, erblindete dieser vollends und starb wenig später. Auch Georg Friedrich Händel ließ sich von ihm operieren, doch auch sein Zustand wurde danach zusehends schlechter. Taylor hingegen betrachtete seine Arbeit an den beiden großen Komponisten als Erfolg.
Als Vorlage dieses konturhaften Stichs soll ein Gemälde oder eine Zeichnung von Paul Ryche sein, zu der jedoch nichts weiter bekannt ist. Der Punktierstich hier stammt von einem unbekannten Stecher. John Faber hat von diesem Motiv ebenfalls ein Schabkunstblatt zwischen 1728 und 1756 angefertigt. Vorliegendes Blatt wurde in dem unten angegebenen Buch von Caulfield von 1820 veröffentlicht.
Beschriftung: JOHANNES TAYLOR, MEDICUS, | In Optica expertissimus.
Quelle, Literatur, Dokumentation: James Caulfield, Portraits, Memoires and Charkters of remarkable Persons …in four Volumes, Vol. IV., London 1820, S. 200-206. ; Konrad Sasse [Hrsg.], Katalog zu den Sammlungen des Händel-Hauses in Halle, 2. Teil: Porträts, Halle 1962, S. 236.
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