Porträt von Anastasia Robinson. Die spätere Gräfin wird hier als Brustbild im Halbprofil nach rechts gewandt gezeigt. Ihren Kopf hat sie dem linken Blattrand zugewendet. Sie trägt ein einfaches, offenherziges Kleid und vermutlich einen leichten Umhang über der linken Schulter. Die Haare sind zum Teil hochgesteckt und mit Perlenschnüren geschmückt. Das Bildnis wird von einem ovalen Rahmen gefasst, der an einer Wand mit Ziegelsteinmuster lehnt und auf einem Sockel ruht. Der Sockel trägt eine zweizeilige Inschrift "Anastasia, Countess of Peterborough".
Als englische Sopranistin sang Anastasia Robinson ab etwa 1714 regelmäßig in Händels Opern. Ihr erster Auftritt war wohl ein Solo in der Ode zum Geburtstag der Königin Anne. Ein Jahr später übernahm die die Rolle der Almirena im Stück "Rinaldo" und die Rolle der Oriana für Händels "Amadigi". Letztere nahm er 1717 wieder auf und schuf eine neue Rolle für sie und den Kastraten Nicolini. Händel nahm sie 1720 in seiner Royal Academy of Music in London auf und beschäftigte sie für ein gutes Gehalt bis sie sich 1724 aus dem Bühnengeschäft zurückzog, unter Anderem weil ihre Stimme durch eine Krankheit vom Sopran zum Alt wurde.
Der Stecher des Blattes ist unbekannt. Die Vorlage hat Charles Jervas 1723 erstellt. Das Blatt ist im "The Universal Magazine" von 1777, vor S. 17 veröffentlicht worden. Weitere Exemplare befinden sich in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien und im British Museum in London.
Signatur: [über dem Bild ursprünglich: „Engraved for the Universal Magazine.“] unten: „Printed for J. Hinton, at the King’s Arms in Paternoster Row.“ [im biographischen Text: “from an original painting, from Mr. Jarvas”]
Beschriftung: Anastasia. | Countess of Peterborough.
Quelle, Literatur, Dokumentation: The Universal Magazine for January, 1777, vor S. 17 ; Konrad Sasse [Hrsg.], Katalog zu den Sammlungen des Händel-Hauses in Halle, 2. Teil: Porträts, Halle 1962, S. 222.
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