Dieser Napf sind ein Beispiel für die von der modernen Forschung als Terra sigillata bezeichnete römische Feinkeramik. Charakteristisch sind die sehr hochglänzende rote Oberfläche sowie die häufige Kennzeichnung der Gefäße mit Namensstempeln der herstellenden Töpfer(eien), in diesem Fall der Fabrikantenstempel CAVINIO.
Um 40 v. Chr. wurde Terra sigillata für Tafelgeschirre außerordentlich beliebt und trat vom Westen des Römischen Reiches aus seinen Siegeszug an. Die Stadt Arretium (Arezzo) war einer der Hauptproduktionsorte, so dass Terra sigillata häufig auch als Arretina bezeichnet wird. Die zunächst vorherrschende Schwarzfirnis-Keramik wurde durch sie fast völlig verdrängt.
Die rote Farbe entstand durch oxydierenden Brand. Die Gefäße selbst, die ein breites Formenspektrum aufwiesen, wurden auf der Töpferscheibe und unter Verwendung von Formschüsseln hergestellt. Abschließend verzierten die Töpfer die Gefäße mit Stempelmustern oder Reliefappliken. (AVS)
Ehem. Sammlung Friedrich Culemann, Hannover
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