Plakat „Orpil Seifen-Spender“, vor 1933
Das kleinformatige Plakat war vermutlich als Schaufensterdekoration gedacht. Wann das mit „Warlich“ in der Vorlage signierte Plakat entstand, ist nicht genau zu sagen. Die Firma Henkel & Co. ist erstmals 1917 im hannoverschen Adressbuch als Waschmittelfabrik verzeichnet. Ab 1924 firmiert das Unternehmen, wie auf dem Plakat, als Dampf-Seifen- und Sodafabrik. Firmeneigentümer Franz Henkel erwarb zusätzlich die Firma Schmitz-Jérôme, die als Hersteller von Seifenspendern auftrat. Sie verwendete das Motiv der Frau am Waschbecken erstmals 1929 in einer Preisliste. 1932 schloss Henkel & Co. mit dem gleichnamigen Konkurrenten aus Düsseldorf einen Vertrag und firmierte nun als „Orpil-Seifen-Werk Dr. Wirth & Co.“. Das gezeigte Plakat ist also spätestens 1932 gedruckt worden.
Franz Henkel (1882-1959) selbst machte sich als Liberaler und Mitbegründer der DDP einen Namen. Er wurde nach 1933 mehrfach verhaftet und misshandelt, beschäftigte aber trotzdem in seinem Unternehmen NS-Gegner. 1945 wurde er Präsident der IHK und erster Vorsitzender der niedersächsischen FDP, 1946 zeitweilig Oberbürgermeister von Hannover.
[AF]
en