Dieser As des römischen Kaisers Caligula zeigt auf dem Avers sein Seitenporträt nach links. Die Legende C(AIVS) CAESAR DIVI AVG(VSTI) PRON(EPOS) AVG(VSTVS) P(ONTIFEX) M(AXIMVS) TR(IBVNICIA) P(OTESTAS) IIII P(ATER) P(ATRIAE) nennt seinen Titel als Augustus und gibt außerdem an, dass er der Urenkel von Augustus – dem ersten römischen Kaiser – war. Seine vier-fache Tribunizische Gewalt, die er in den Jahren 40-41 n. Chr. inne hatte, ist hier nicht in der vermeintlich richtigen Schreibweise „IV“, sondern als „IIII“ angegeben. Eine solche Abweichung der Schreibweise kommt häufiger auf römischen Inschriften vor.
Auf dem Revers ist die Göttin Vesta abgebildet. Sie sitzt nach links auf einem verzierten Stuhl und hat in ihrer Linken ein Zepter, während sie mit ihrer Rechten eine patera (Opferschale) hoch hält. Die Inschrift über dem Münzbild benennt die weibliche Göttin VESTA. Außerdem befindet sich rechts und links von der Göttin eine weitere Inschrift: S(ENATVS) C(ONSVLTVM) – „auf Senatsbeschluss“.
Der Kult der Vesta spielte in Rom eine bedeutende Rolle. Ihr Heiligtum war ein Rundtempel am Rande des forum romanum, der aber nur den Priesterinnen dieser Göttin zugänglich war – den Vestalinnen. Im Vestatempel wurden die wichtigsten Heiligtümer der Römer aufbewahrt wie das palladium aus Troja. Auch das staatliche Feuer – die flammae custos – befand sich in diesem Tempel und wurde von den Vestalinnen gehütet. Vesta galt als Beschützerin des öffentlichen, staatlichen Feuer Roms und symbolisierte dadurch den Bestand der Stadt.
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