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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Skulpturensammlung [Skulpt.slg. 2892]
Giese, Benjamin: Relief des Großen Kurfürsten vom Obelisk am Alten Markt in Potsdam, Marmor, 1753-55. Skulpt.slg. 2892. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Lindner, Daniel (2012) (CC BY-NC-SA)
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Profilbildnis des Kurfürsten Friedrich Wilhelm (1620-1688) vom Obelisken auf dem Alten Markt in Potsdam

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Description

1753 bis 1755 ließ König Friedrich II. von Preußen nach einem Entwurf von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff einen Obelisken aus rotem, schlesischem und weißem, italienischem Marmor auf dem Alten Markt in Potsdam errichten. Platziert wurde das Bauwerk vor dem Fortunaportal des Stadtschlosses, umgeben von Fassadenkopien italienischer Paläste und der römischen Kirche Santa Maria Majore als Vorbau der damaligen Nikolaikirche. Die beabsichtigte Wirkung einer römischen Platzanlage war unübersehbar. Mit dem Obelisken wurde natürlich auch auf das alte Ägypten verwiesen. Dort stehen bzw. standen diese Stelen als steingewordenen Strahlen des Sonnengottes Re meist paarweise vor Tempeln. Sie verkörperten die göttliche Weltordnung, was letztlich auch in Potsdam mit dem gewählten Aufstellungsort des Obelisken auf der Platzmitte, etwa dem Schnittpunkt von Schloss, Rathaus und Kirche, beabsichtigt war.

Auch der skulpturale Schmuck aus Sphingen von Johann Peter Benkert, römischen Senatorenfiguren von Gottlieb Heymüller und den vier Porträts der Hohenzollernfürsten Kurfürst Friedrich Wilhelm, König Friedrich I., Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. dienten der Symbolik als Herrschermonument und architektonischer Verweis auf Rom. Die vier Bildnisse aus weißem Marmor, von denen nur noch das Profilrelief des Großen Kurfürsten erhalten ist, schuf Benjamin Giese (1705-1755). Beim Bombenangriff im April 1945 schwer beschädigt wurde der Obelisk 1969 bis auf den Sockel abgebaut. Bei der Wiedererrichtung in den Jahren 1978 und 1979 aus sowjetischem und jugoslawischem Marmor verzichtete man auf die Herrscherbildnisse und ersetzte diese durch die Porträts der Baumeister Knobelsdorff, Carl von Gontard, Karl Friedrich Schinkel und Ludwig Persius von Rudolph Böhm und Walter Rentzsch.

Das Relief des Kurfürsten Friedrich Wilhelm konnte nach der Zerstörung wieder aus Bruchstücken zusammengesetzt werden. Ursprünglich in Form eines Tondos angelegt und an der südwestlichen (zum Schloss hin gelegenen) Seite des Obelisken angebracht zeigt es den Großen Kurfürsten im strengen Profil nach rechts. Deutlich erkennbar ist die charakteristische Hakennase. Auf dem Kopf trägt er einen Lorbeerkranz, auch der Brustausschnitt mit der antiken Rüstung und dem Medusenkopf hat sich erhalten. Dagegen fehlt die Umrandung des Rundbildes aus Lorbeerblättern. Haarlocken und Gesichtszüge sind von Giese eher grob und idealisierend angelegt worden. Dennoch strahlt das heute im Potsdam Museum im Alten Rathaus ausgestellte Bildnis eine enorme Kraft aus.

Silke Kiesant

Material/Technique

Marmor, Marmorrelief

Measurements

Hauptmaß: Höhe: 126.00 cm Breite: 90.00 cm Tiefe: 35.00 cm

Literature

  • Bildhauerkunst des 18. Jahrhunderts in Potsdam, bearb. v. Saskia Hüneke, Ausstellung, Potsdam, Staatliche Schlösser und Gärten, 1983, Potsdam 1983. , S. 21, 3
  • Giersberg, Hans-Joachim / Schendel, Adelheid: Potsdamer Veduten. Stadt- und Landschaftsansichten vom 17. bis 20. Jahrhundert, 2. Aufl., Potsdam 1982. , S. 29
  • Nicolai, Friedrich: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam, aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten und der umliegenden Gegend, 3 Bde., 3. Aufl., Berlin 1786, 3. Bd. , S. 1158
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Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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