museum-digital
CTRL + Y
en
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Gemäldesammlung [GK I 1046]
Nason, Pieter (Vaillant): Kurfürst Friedrich Wilhelm und seine Gemahlin Luise Henriette, 1666, GK I 1046. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Anders, Jörg P. (1970 - 1999) (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Previous<- Next->

Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) und seine Gemahlin Louise Henriette von Oranien-Nassau (1627-1667)

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Pieter Nason gab das Kurfürstenpaar Friedrich Wilhelm und Louise Henriette von Brandenburg ganzfigurig in einem monumentalen, repräsentativen Staatsporträt wieder. Selbstbewusst hält der in Rüstung und Kurmantel gekleidete Kurfürst seine Linke auf die Hüfte gestützt und lehnt seine Rechte auf den Feldherrnstab. Während die Kurinsignien Kurhut und Zepter neben ihm auf einem Tisch liegen, wird er von einer Draperie überfangen, die an einen Thronbaldachin erinnert. Zwei mächtige kannelierte Säulen im Hintergrund geben der Figur des Kurfürsten einen zusätzlichen Eindruck von Stärke. Die Kurfürstin wird von einem hohen, halbrunden Bogen einer triumphbogenartigen Architektur gerahmt, die den Blick auf eine idyllische Landschaft freigibt.

In Komposition, Kleidung, Haltung und Gestik der Dargestellten sowie dem Hintergrund steht das Doppelbildnis in der Tradition der Haager Porträtmalerei, die am oranischen und kurbrandenburgischen Hofe sehr beliebt war. Der in Amsterdam geborene, aber den größten Teil seines Lebens in Den Haag arbeitende Porträtist Pieter Nason gehörte nicht zu den Hofmalern des Kurfürsten, führte für ihn 1666 jedoch mehrere Bildnisse aus. So steht das Doppelporträt höchstwahrscheinlich im Zusammenhang mit einem längeren Aufenthalt des Kurfürstenpaares im westlichsten der kurbrandenburgischen Landesteile, dem Herzogtum Kleve. Im Sommer des Jahres 1666 fand dort die Hochzeit von Louise Henriettes jüngster Schwester Maria mit dem Pfalzgrafen Ludwig Heinrich Moritz von Simmern statt. Auch wurde hier der jüngste Sohn des Kurfürstenpaares, Ludwig Markgraf von Brandenburg, geboren. Nur wenige Monate später verstarb Louise Henriette 1667 im Alter von 39 Jahren.

Dem Bildnis wurde in den kurbrandenburgischen und preußischen Sammlungen stets eine hohe Bedeutung zugemessen. Zeitgenossen berichteten, dass der Große Kurfürst nach dem Tod Louise Henriettes oft lange vor dem Bildnis gestanden habe und es trauernd betrachtete. Seit spätestens 1728 wurde es bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts im Weißen Saal, dem großen Festsaal des Berliner Schlosses, präsentiert.

Dr. Alexandra Nina Bauer

Material/Technique

Öl auf Leinwand

Measurements

ohne Rahmen: Höhe: 308.00 cm Breite: 284.00 cm

Literature

  • Börsch-Supan, Helmut: Zeitgenössische Bildnisse des Großen Kurfürsten, in: Ein sonderbares Licht in Teutschland. Beiträge zur Geschichte des Großen Kurfürsten von Brandenburg (1640 - 1688), hrsg. v. Gerd Heinrich, Berlin 1990, S. 151-166 (Zeitschrift für historische Forschung, Beiheft, 8), S. 159, 9.
  • Der Große Kurfürst. Sammler, Bauherr, Mäzen 1620-1688, Ausstellung, Potsdam, Staatliche Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, 1988, Potsdam 1988, S. 30, Kat. I.29, S. 31.
  • Gerson, Horst: Ausbreitung und Nachwirkung der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Haarlem 1942, Repr. Amsterdam 1983. , S. 225
  • Hinterkeuser, Guido: Das Berliner Schloss. Die erhaltene Innenausstattung. Gemälde, Skulpturen, dekorative Kunst, hrsg. v. der Gesellschaft Berliner Schloss, Regensburg 2012, S. 68, S. 69, Nr. 65, S. 70 Farbe.
  • Nicolai, Friedrich: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam und aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten, 2 Bde., neue Aufl., Berlin 1779. , S. 668, Nr. 458
  • Puhlmann, Johann Gottlob: Beschreibung der Gemählde welche sich in der Bildergallerie, den daranstoßenden Zimmern, und dem Weißen Sale im Königlichen Schlosse zu Berlin befinden, Berlin 1790. , S. 217, Nr. 215
  • Rumpf, Johann Daniel Friedrich: Beschreibung der aeussern und innern Merkwürdigkeiten der Königlichen Schlösser in Berlin, Charlottenburg, Schönhausen, in und bey Potsdam. Ein Handbuch für Fremde und Einheimische, Berlin 1794. , S. 119
  • Schasler, Max: Berlins Kunstschätze. Ein praktisches Handbuch zum Gebrauch bei der Besichtigung derselben, 2. Abth. Die öffentlichen und Privat-Kunstsammlungen, Kunstinstitute und Ateliers der Künstler und Kunstindustriellen von Berlin. Ein praktisches Handbuch (...), Berlin 1856. , S. 219, bei Nr. 1130-1155
  • Seidel, Paul: Die Ausstellung von Werken der niederländischen Kunst des XVII. Jahrhunderts in Berlin. Die Beziehungen des Großen Kurfürsten und König Friedrichs I. zur niederländischen Kunst, in: Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen, Bd. 11, Berlin 1890, S. 117-149., S. 131.
  • Katalog der Ausstellung von Werken der niederländischen Kunst des siebzehnten JahrhundertsGemälden der holländischen und vlämischen Schule, Delfter Fayencen, Möbeln und Gegenständen der Kleinkunst im Berliner Privatbesitz, Ausstellung, Berlin, Königliche Akademie, 1890, 2. Aufl. Berlin 1890, S. 53, Kat. 243
Map
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Object from: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.