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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Metall [X 3786]
Medaille auf den Regierungsantritt, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Herzogtum Preußen, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), o. J. (1640), Vs. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Lies, Wolfgang / Schwarz, Ilona (2014) (CC BY-NC-SA)
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Medaille auf den Regierungsantritt, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Herzogtum Preußen, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), o. J. (um 1660)

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Description

Das Bildnis des Kurfürsten Friedrich Wilhelm folgt dem für Münzen und Medaillen traditionellen Typus des nach rechts gewendeten Brustbildes. Namen und Titel in der Umschrift weisen die Rangstellung und Herrschaft als Markgraf von Brandenburg, Reichsfürst und Erzkämmerer des Deutschen Reiches, als Kurfürst und Herzog in Preußen aus. Auf der Rückseite sieht man den gekrönten brandenburgischen Adler über einen Teil der Erdkugel fliegen, kommentiert vom Leitspruch des Kurfürsten: DOMINE FAC ME SCIRE VIAM QUO AMBULATURUS SUM (Herr, zeige mir den Weg, auf dem ich wandeln soll [Psalm 143,8]). Das am Rand dargestellte Auge Gottes sendet die Antwort: CONSULAM TIBI OCULO MEO (Ich werde dich mit meinem Auge leiten [Psalm 32,8]). In der Fachliteratur wird die Prägung dieser Medaille bis heute mit dem Regierungsantritt des Kurfürsten Friedrich Wilhelm in Verbindung gebracht. Der Historiker Johann Carl Conrad Oelrichs (1722-1799) setzte sie an den Beginn seiner, der ersten, 1778 in Berlin erschienenen chronologischen Abhandlung von 82 während der Regentschaft Friedrich Wilhelms entstandenen Schaumünzen. Ausschlaggebend für die Einordnung war neben dem repräsentativen Bildnis wohl vor allem die Botschaft der für eine neue Ära der Regierung ersuchten göttlichen Führung und Begleitung.

Zwanzigjährig trat Friedrich Wilhelm 1640, acht Jahre vor dem Ende des verheerenden Dreißigjährigen Krieges, die Regierung an. Wirtschaft und Kultur lagen am Boden. Künstlerische Kräfte konnten erst langsam gewonnen werden. Betrachtet man das Medaillenbildnis genauer, wird offenbar, dass der Kurfürst nicht mehr im jugendlichen, sondern im Alter von mindestens 40 Jahren dargestellt ist. Unter dem üppig drapierten Mantelüberwurf trägt er das ihm 1654 verliehene Medaillon vom Hosenbandorden. Die massige Gestalt mit den markant strengen Gesichtszügen tritt stark aus der Fläche heraus. In der Plastizität des Bildnisses zeigt sich ein angehender Meister seines Fachs. Laut Signatur war der bis zu seiner Berufung an den Berliner Hof 1678 in Danzig tätige Johann Höhn d. J. (1641-1693) der ausführende Medailleur. Die Medaille ist dem entsprechend und mit Blick auf die aktuell historischen Ereignisse um 1660 geprägt worden. Nach langem Ringen konnte Kurfürst Friedrich Wilhelm seit 1657, durch den Friedensschluss von Oliva 1660 endlich auch international anerkannt, als souveräner Herzog in Preußen – was die Krone des Adlers auf der Rückseite verheißt – regieren.

SPSG, Sammlung Dohna
Claudia Meckel

Inscription

Signatur: h · Iun · (Vs)
Vs: Umschrift: FRID · WILH · D G · MARCH · BR · S · R · I · ARCHC · & EL · DUX PR · & C
Rs: Umschrift: DOMINE FAC ME SCIRE VIAM QUO AMBULATURUS SUM.

Material/Technique

Silber, geprägt

Measurements

Hauptmaß: Durchmesser: 5.12 cm Gewicht: 45.10 g

Literature

  • D. Johann Carl Conrad Oelrichs ... Erläutertes Chur-brandenburgisches Medaillencabinet. Aus richtig in Kupfer, von lauter Originalen, abgebildeten, beschriebenen und in chronologischer Ordnung, größesten Theils aus archivischen Nachrichten historisch erklärten Gedächtnißmünzen. Zur Geschichte Friederich Wilhelm des Großen, Ausstellung, Berlin, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, 1988, Berlin 1778, Nachdruck Berlin 1988, Nr. 2, mit Abb.
  • Brockmann, GüntherDie Medaillen Joachim I. - Friedrich Wilhelm I. 1499 - 1740, Köln 1994. , S. 162, lfd. Nr. 253, Abb. S. 162, lfd. Nr. 253
  • Menadier, JuliusSchaumünzen des Hauses Hohenzollern. Königliche Museen zu Berlin, Berlin 1901. , S. 49, lfd. Nr. 140, Abb. Tafel 16, lfd. Nr. 140 h u. 140 k
  • Nachtrag zur Paul Henckel'schen Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillenbearb. v. Adolph Weyl, Berlin 1877. , S. 9
  • Steguweit, Wolfgang / Kluge, BerndSuum cuique. Medailllenkunst und Münzprägung in Brandenburg-Preußen, Berlin 2008. , S. 67, lfd. Nr. 21, Abb. S. 67, lfd. Nr. 21
  • Weyl, AdolphDie Paul Henckel'sche Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, Teil 2, Die Provinzen Preussen, Pommern, Posen und Schlesien, Berlin 1876. , S. 28, lfd. Nr. 3313
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Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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