Aufrisse von Haupt- und Rückfassade bzw. Garten- und Spreeseite des Lusthauses im Lustgarten, aus: Martin Zeiller, Topographia electoratus Brandenburgici [....] bei Matthäus Merian, Frankfurt/M., 1652, Bd. 13, nach S. 16.
Originaltitel: Grundriß des Neuerbauten Churfürstl: Lusthauses Im Garten zu Cöln an der Spree
Noch vor dem Ende des Dreißigjährigen Krieges ließ Kurfürst Friedrich Wilhelm mit der Neugestaltung der Gartenanlage am Schloss beginnen. Schon seit 1646 bestand die Idee zur Errichtung eines neuen Lusthauses. Das Gebäude wurde jedoch erst 1650 nach dem Entwurf des in kurbrandenburgische Dienste getretenen Baumeisters und Ingenieurs Johann Gregor Memhardt errichtet. Es befand sich in etwas größerer Entfernung nordöstlich vom Schloss. Unter der Leitung Memhardts entstand ein zweistöckiger, vieleckiger Pavillon mit stark holländischer Prägung. Die dem Lustgarten zugewandte Seite gewann durch zwei dreistöckige Türme ein besonderes Gewicht, während die Rückseite zur Spree hin Nischen mit vermutlich aufgemalten Darstellungen antiker Götter erhielt. Die Treppe führte bis zur begehbaren Dachterrasse. Der Entwurf zeigt nicht die Kuppel mit Laternenaufsatz, die bereits wenig später (seit 1659) auf den Ansichten mit diesem Gebäude wiedergegeben ist.
Claudia Sommer (2020)
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